Meine Sorgenkinder

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Richard
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Meine Sorgenkinder

Beitrag von Richard »

Hallo,

der Winter hat mir übel mitgespielt. Zuerst hat es meinen Kriechwacholder, den ich verjüngen wollte und meine Atlaszeder erwischt und jetzt habe ich noch ein paar Sorgenkinder (Hemlocktanne, Mädchenkiefer, Fächerahorn und engl. Ulme). Mittlerweile hab ich für über 100 Euronen wieder nachgekauft.

Meine Hemlocktanne und die Mädchenkiefer haben vor zwei Wochen schlagartig die Hälfte ihrer Nadeln verloren. Bei denen bin ich am Rätseln ob es wirklich der Winter war, da sie beide eigentlich frostfest sind und unter -12° war es bei uns nicht. Mitte März habe ich mit Bittersalz (hab ich vorher in Wasser gelöst) etwas gedüngt und Mitte April mit einem Volldünger (aber nur die Hälfte der angegebenen Dosis). Vielleicht lags auch an dem nassen Wetter vor ein paar Wochen bei uns hier und die Wurzeln haben was abbekommen.

Die Hemlocktanne hat bei genauer Beobachtung ganz kleine Knospen, aber es tut sich nichts. Die Mädchenkiefer scheint sich zu erholen. Meine anderen Koniferen, trieben aus allen Poren. Hat jemand ne Ahnung, wie lange der Austrieb bei Hemlocktannen dauern kann, wenn sie krank sind? :roll:

Mein kleiner Fächerahorn treibt auch wieder ein bisschen und auch meine kleine engl. Ulme ist wieder gekommen, obwohl ich sie schon aufgegeben hatte. Jetzt brauch ich mir um Todholz bei der Ulme keine Sorgen machen. Vielleicht wird da noch was ansehnliches draus. :mrgreen:
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Hemlocktanne
Hemlocktanne
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Mädchenkiefer
Mädchenkiefer
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Engl. Ulme
Engl. Ulme
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Thomas
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von Thomas »

Hallo,
ich würde es nicht so schwarz sehen.
Das Mädchen hat sicher nur seine alten Nadeln abgeworfen. Das ist normal.
Der Rest sieht auch nict so schlimm aus alsdass man sie abschreiben müsste.

Bittersalz nutze ich persönlich gar nicht, braucht man auch nicht, schon gar nicht jetzt im Frühjahr.
Da ist entweder ein Volldünger oder Kalkstickstoff angebracht.

Will man Koniferen Magnesium zukommen lassen reicht ein Tannendünger.
wildsau
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von wildsau »

Wenns den Kriechwacholder erledigt hat ,kanns vielleicht am Wind liegen,auf dem Balkon ist es vielleicht zu zugig und das Laub ist im Winter ausgtrocknet,hab bei mir letzten Winter einmal min.18 gemessen,keine Ausfälle auch bei dem was Ungeschützt stand.

Bittersalz geb Ich allerdings auch Regelmässig,is auch für Laubbäume nicht Verkehrt,man kann förmlich sehen wie die Blätter grüner werden.
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Thomas
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von Thomas »

Viel häufiger als mit Magnesiummangel hat man es mit Kalkmangelzu tun.
Die Substrate sind mit der zeit fast alle versauert.
Auch da kann man zusehen, wie z.B. wacholder wieder dunkelgrün werden.
wildsau
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von wildsau »

Mit Versauern hab Ich weniger Probleme,bei mir steht fast alles auf Blähton und wird auch immer entsprechend mit Leitungswasser Vollgetankt,beim Richard könnts allerdings ne Rolle spielen,
auf dem Foto von der Ulme sieht das Substrat doch ziemlich Erdig aus,das gibt auch bei Minusgraden mehr Probleme,bei so schön Verdichteter Erde is kein Expansionsraum mehr wenn Sich das gfrohrene Wasser ausdehnt werden in dem massiven Eisblock die Wurzeln u.U.Zerquetscht bzw. die Eiskristalle zereissen die Wurzelzellen.
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Richard
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von Richard »

Bis vor kurzem stand die Ulme, wie fast alle anderen "Bonsais" bei mir, auch in einem Blumenkasten und hatte mehr Platz. Die hab ich erst rausgenommen, als ich dachte da kommt nichts mehr. Irgendwie wollte ich sie doch nicht ganz aufgeben und habe sie dann in einen Topf gesetzt. Das mach ich meistens erstmal zur Beobachtung.

Stimmt - mein Substrat ist ziemlich erdig, aber das dürfte keine große Rolle wg. ausdehnen von Wasser spielen, da in dem Blumenkasten mehr Platz ist und das Plastik sich auch etwas ausdehen kann. Bei Minusgraden gieß ich eh nicht und kipp nur Schnee drauf, was sich heuer auch bewährt hat. Aber danke für den Tipp mit dem Tannendünger- ich werde mich mal danach umsehen.
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von wildsau »

Geht eigentlich um den Eisdruck im Substrat,nicht aussen rum,ach is ja auch egal.
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Thomas
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von Thomas »

wildsau hat geschrieben:Mit Versauern hab Ich weniger Probleme,bei mir steht fast alles auf Blähton und wird auch immer entsprechend mit Leitungswasser Vollgetankt,
Dann steck mal, wenn sich die Gelgenheit ergibt, in ein 1 Jahr altes Substrat ein pH-Meter rein!
Du wirst Dich wundern.
Übrigens hemmt ein Überschuss an Magnesium die Kalziumaufnahme, was z.B. dann bei einigen Arten dazu führen kann, dass die Spitzentriebe kümmern.
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von wildsau »

Thomas hat geschrieben:Dann steck mal, wenn sich die Gelgenheit ergibt, in ein 1 Jahr altes Substrat ein pH-Meter rein!
Kann Ich mal machen hab noch Tester vom Teich,das mit dem Kalzium hab ich auch schon mal gehórt,so ne Handvoll Gartenkalk im Frühjahr auf die Schale,soll auch nicht Verkehrt sein,um das Übersäuern zu verhindern.
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von Richard »

Letzte Woche hab ich mir Tannen-/Koniferendünger besorgt. Mal sehen obs der Hemlocktanne was bringt. Wär echt schade um das ehemals schöne Teil. Ich hatte mich so gefreut, ne Minitanne aus den Rocky Mountains auf meinem Balkon zu haben. Vielleicht sollte ich oben noch etwas kürzen, damit sie sich mit der Versorgung der oberen Äste leichter tut? Die sind teilweise länger als die unteren. Meine Sorgenkinder sehen im Moment zwar nicht so toll aus, aber aufgegeben wird da vorerst nix.
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von Richard »

Hallo,

hier noch die "Krücke" von Fächerahorn, bzw. was der Winter davon übrig gelassen hat und meine europ. Lärche hat es wohl auch etwas erwischt. Die kleine jap. Lärche nebenan treibt fleißig aus und die europ. Lärche teilweise, aber der eine oder andere Ast scheint abgestorben. An einigen Ästen sind zwar Triebe gekommen aber dann wieder verdorrt, obwohl ich mind. jeden 2.Tag gegossen habe.

Mein "Mädchen" und die Ulme scheinen sich wieder zu erholen, die Hemlocktanne hat noch mehr Nadeln verloren und meine kleine Eibe hats auch erwischt. Da konnte ich letztes Jahr die Finger nicht von lassen und hab noch gedrahtet und gestutzt und der Frost hat ihr dann den Rest gegeben, aber mittlerweile habe ich einen schönen Eiben-Rohling aus dem Baumarkt als Ersatz gefunden.

Aber das "Experiment" Balkonkastenbonsai geht weiter. Jetzt habe ich vorab die Laubbäume und die Arten die weniger Winterfest sind, zusammen gesetzt und auch alle einheimischen Koniferen (Kiefern, Fichten, Wacholder usw.) damit ich die draussen lassen kann und alle anderen die einen Frostschutz brauchen kommen in Zukunft auf den Speicher bei 0-5 Grad und werden Frostfrei überwintert. Ich hoffe das klappt dann.

Jetzt habe ich erstmal einiges an Lehrgeld bezahlt, aber zum Glück sind das alle keine teuren Teile gewesen. Mittlerweile sie werden gehegt und gepflegt, bekommen mind. jeden 2. Tag Wasser und werden auch am Abend besprüht wenn es warm war usw. und den meisten geht es auch gut und wachsen wie verrückt. Ich mach mit meinen Balkonkastenbonsais halt ganz eigene Erfahrungen.

Gruss Richard
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Fächerahorn
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europ. und jap. Lärche
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von Thomas »

Bei der Lärche hat das weniger mit dem Winter zu tun.
Entweder ist Ungeziefer im Spiel oder sie ist bei dem Dauerregen einfach abgesoffen.

Auch beim Ahorn sieht das nicht nach Winterschaden aus.

Ich glaube , ab einer bestimmten Größe ist Balkonkasten keine Dauerlösung mehr.
Richard
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von Richard »

In einem anderen Forum hatte einer mit seiner Lärche ein ähnliches Problem. Da dachten sie, dass die Lärche eher zu wenig Wasser bekam und die Triebe deswegen vertrocknet sind. Ungeziefer konnte ich keines entdecken. Mal sehen was weiter passiert.

Bei dem Fächerahorn denke ich eher, dass es der Winter mit seinen -12° war. Die Stengel sind vermutlich einfach erfroren und nachdem die ja nur 6 Jahre alt war, hätte ich sie besser frostfrei auf den Speicher stellen sollen. Ansonsten habe ich mit Balkonkästen, zumindest bei Koniferen gute Erfahrungen gemacht und teilweise Pflanzen 15 Jahre und mehr gehabt.
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von Richard »

Hallo,

meine Hemlocktanne hat leider alle Nadeln geschmissen und die kl. Triebe und Äste waren der alle vertrocknet. Keine Ahnung was mit der war und die Lärche hats leider auch nicht geschafft. Ich kapiers nicht, die sind eigentlich beide frosthart. Aber was ich bisher gelesen habe, bin ich nicht der einzige, dem der letzte Winter zugesetzt hat. Zum Glück habe ich keine teuren Bäumchen.

Mein "Mädchen" scheint sich zu erholen und meinem kleinen Fächerahorn und meiner kleinen Ulme habe ich jetzt die vertrockneten Äste und Triebe genommen und hoffe daraus zwei kleine niedliche Shohins draus machen zu können. Die Ulme sieht auf jeden Fall schon ganz witzig aus mit ihrem natürlichen Totholz vom letzten Winter.
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roter Fächerahorn
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engl. Ulme
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Re: Meine Sorgenkinder

Beitrag von Richard »

Es ist zum Haare raufen - erst der Winter dann die Spinnmilben. Die erste Attacke konnte ich noch abwehren, die zweite Attacke hat meinem Acer der Rest gegeben. Jetzt bin ich mit Fächerahorn erstmal bedient. Jeder hat halt so seine idealistischen Vorstellungen wie sich sein Bäumchen entwickeln sollte, aber meistens kommt es anders. :roll:

Gruß Richard
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