Treibt Lärche wieder aus?

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vevdi
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Treibt Lärche wieder aus?

Beitrag von vevdi »

Hallo,

ich hab da mal ne Lärche, ungefähr 4-5 Jahre alt mit recht wenig Ästen. Da sie noch sehr dünn ist (Durchm. 2cm) werde ich erst mal stark wachsen lassen. Das hat dieses Jahr auch schon sehr gut geklappt, jetzt ist mir aber aufgefallen, dass die Äste auch schnell dick werden. Ich werde sie wohl kaum später verwenden können, da sie nicht mehr zur Stammdicke passen.

Kann ich eine Lärche auch komplett zurückschneiden(wie bei Ahorn oder Ulme), wenn die Stammentwicklung fertig ist. Treibt die denn aus schlafenden Augen wieder aus? Oder empfiehlt sich eine andere Vorgehensweise?

Gruß
vevdi
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Vevdi,
anders als die anderen Nadelbäume treibt die Lärche nach Rückschnitt bereitwillig auch aus altem Holz wieder aus , d.h. aus Holz, wo noch keine dicke Borke ist.
Im Prinzip kann man das schon mit der Ulme vergleichen.
In der Regel läßt man in der Entwicklung die unteren Äste für eine Verdickung des Stammes mehrere Jahre durchtreiben, während die oberen eher gestutzt werden. Man entfernd die dann recht dicken Äste i.d.R auch nie ganz, also direkt am Stamm sondern macht dann einen Jin draus.
Es wäre natürlich gut, bei Anfragen mal ein Bild zu posten, da könnte man kongretere Hinweise geben.
Ich habe noch einen schönen Link, der genau das Thema beinhaltet:
http://web.telia.com/~u31608412/L1.html
vevdi
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Beitrag von vevdi »

Hallo Thomas,

ich hatte den Link bereits in einer alten Diskussion entdeckt. Dadurch bin ich erst auf diese Gedanken gekommen.

Mein Problem sind jedoch die fehlenden Äste. Ich werde versuchen ein Bild zu posten (es hapert zur Zeit an der fehlenden Kammera). :cry: Mann, irgendwie fehlt mir so einiges!!!
Dann sollte klar werden was ich meine.
Bis zu Frühjahr sind ja noch ein paar Tage. Wahrscheinlich werde ich mich dazu durchringen einen extremen Rückschnitt vorzunehmen.

Vevdi
vevdi
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Beitrag von vevdi »

So Leute,

ich hab jetzt mal ein aktuelles Bild. Bei Tauwetter heute aufgenommen.
Nochmal die Frage:
Macht es Sinn den aktuellen Weg zu gehen und die bestehenden Astetagen auszubauen oder eher radikal auf den untersten Ast zurückschneiden und hoffen, dass unten am Stamm noch Seitentrienbe kommen?

Bitte um Vorschläge!

Gruß
Vevdi
Walter Pall
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Beitrag von Walter Pall »

'anders als die anderen Nadelbäume treibt die Lärche nach Rückschnitt bereitwillig auch aus altem Holz wieder aus , d.h. aus Holz, wo noch keine dicke Borke ist.'

Thomas,

Du has wohl vergessen was wir dsikutiert haben. Die Larix decidua aus den Alpen treibt NIEMALS aus altem Holz! Eine Larix decidua ist hin wenn Du das machst was Du da beschreibst.
Es ist aber in diesem Fall wohl nicht so schlimm. Der Baum ist zu 99,990% ein Hybrid und wird dann wohl aus altem Holz treiben.

Thomas, du musst Dir bewuss sein, dass auch viele Menschen das Forum lesen, die kleine Bäume direkt in den Alpen ausgraben. Die ruinieren dann die Bäume auf Grund eines Tips eines Experten.

mfg
Walter Pall
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Walter Pall hat geschrieben:'anders als die anderen Nadelbäume treibt die Lärche nach Rückschnitt bereitwillig auch aus altem Holz wieder aus , d.h. aus Holz, wo noch keine dicke Borke ist.'


Hallo Herr Pall,
wenn Sie den Beitrag gelesen haben, so ging es hier um Jungmaterial.
vevdi hat geschrieben:ich hab da mal ne Lärche, ungefähr 4-5 Jahre alt


Schon in dem Fachforumbeitrag gab es verschiedene Meinungen, was die Austriebswilligkeit von L. decidua betrifft, welche ich
nicht unbedingt in dieses überwiegend Einsteigerforum tragen möchte.

Der Bezug auf die dicke Borke hat meiner Meinung die Sache ausreichend eingeschränkt. Hätte sich der Beitrag auf Hochgebirgsyamadoris bezogen, wäre meine Antwort sicher etwas anders ausgefallen.
vevdi
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Beitrag von vevdi »

Hallo Leute,

ich finde es schön, dass ihr Euch ausgetauscht habt. Aber leider hat keiner auch nur ein Wort zur weiteren Gestaltung gesagt. Ist denn das zu viel verlangt?

Euer Vevdi
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Sorry,
ich dachte wir waren schon fertig.
Die Äste sind erst mal so sehr gut gedrahtet.
Ich würde alles komplett stark einkürzen, insbesondere die starken Äste, denn wenn Du Dir z.B. den rechten Ast ansiehst, so ist er jetzt schon so stark wie der Stamm und das sollte nicht unbedingt sein.
Also die starken Äste möglichst nah am Stamm kappen und mit den kleineren Nebenzweigen weiterarbeiten und diese auch drahten.
Wichtig: Auch die Rückäste nicht vergessen (Tiefenwirkung).
Bei der Festlegung des Stammverlauf sollte man diesen bis zum Wurzelansatz freilegen und von da ausgehend die Windungen drahten.
Ich habe das anhand einer kleinen Skizze verdeutlicht.
1 Deine Variante , 2 wie ich es für besser ansehen würde.

Ein paar Schlückchen von dem Tropfen rechts dazu und die Arbeit geht noch mal so gut von der Hand, v.a. man wird mutiger.
Dateianhänge
dscf0683.jpg
dscf0683.jpg (466.82 KiB) 5511 mal betrachtet
vevdi
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Beitrag von vevdi »

Hallo Thomas,

deine Vorschläge sind gut. Nur deine neue Lininenführung vestehe ich nicht. Empfiehlst du den Knick gerade zu drahten?

Wäre es nicht sinnvoll alles oberhalb des untersten Astes zu entfernen und diesen als neue Spitze zu nehmen? (natürlich ganz anders drahten und eventuell auch anders topfen, aber das sollte bei dem jungen Baum ja auch noch Problemlos gehen)

Vevdi
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo nochmal,
der Makel Deiner gewählten Linienführung ist, daß sie nicht von der Stammbasis, also vom wurzelansatz ausgeht, sodern von da erst mal kerzengerade nach opben und dann erst Windungen nach edm zu abrupten Knick kommen.
Wichtig ist bei einer Erstgestaltung , erst mal den Wurzelansatz freizulegen, denn bei Topfware kann es durchaus sein, daß dieser erst 10 cm unter der Oberfläche ist.
Natürlich wäre es nur konsequent, den Baum über dm ersten Ast zu kappen, denn dadurch erhält der Baum eine gute Verjüngung.
Es dauert halt dann auch etwas länger ehe da was greifbares draus wird.
Wenn es Dein erster Baum ist, würde ich es nicht machen, sondern so in der beschriebenen Art weitermachen. Da hast Du in rel. kurzer Zeit was fürs Auge, wo man erste Erfahrungen sammeln kann. Später wenn Dich das Bonsaivirus nachhaltig infiziert hat, wirst Du i.d.R. gleich zu älterem Material greifen.,z.B. solchem:
Bild
vevdi
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Beitrag von vevdi »

Hallo Thomas,

ich denke jetzt habe ich deinen Vorschlag verinnerlicht.
Zur Aufklärung:
Der Wurzelansatz liegt unmittelbar unterhalb der Erdoberfläche (habe letztes Jahr umgetopft).
Es ist also keine neu erworbene Pflanze, sondern ein Findling. Im letzten Spätsommer habe ich gedrahtet, war aber mit dem Ergebniss nicht zufrieden. Der Knick war bereits vorhanden, ich habe ihn lediglich vestärkt(wohl falsch). Aber nach einem halben Jahr und deinen Antworten bin ich gar nicht mehr davon überzeugt. Ich werde schauen wie gut er sich ausbügeln lässt.

Es ist auch nicht mein erster oder gar einziger Baum, deshalb habe ich keine Bedenken den mal konsequent zurückzuschneiden (was ich aller vorraussicht machen werde). Das es länger dauert halte ich für hintergründig. Alle meine Bäumchen sind mehr oder weniger Sämlinge. Und das seit 8 Jahren. Ich denke meine Geduld sollte auch dafür reichen.

Ich werde garantiert auch mal älteres Material angreifen (irgendwann), Ich hatte bisher eben keines und schrecke noch vor Gestaltungen mit Kennsäge und Fräse zurück.

Danke für deine tollen Antworten.

Vevdi
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