Buchsbaum

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Tim Rappsilber
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Beitrag von Tim Rappsilber »

Hey, Hallo und guten Tag Allen zusammen!
Der Frühjahr beginnt und die Fragen häufen sich....

Ihr kennt ja die Geschichte:
* März 2007 - Ausgegraben und getopft
* März 2008 - extremer Rückschnitt
* bis heute gute Genesung und viel neues Grün (siehe Bild)

Dieses Jahr dachte ich, die Wurzeln zurückzuschneiden.
Ich kann mich erinnern, dass ich die großen sperrigen Wurzeln zwecks Genesung drangelassen hatte.
Der Wurzelballen hat mit Mühe und Not in den Topf gepasst.
Um ihn auf ein späteres Leben in der Schale vorzubereiten, wäre es aus meiner Sicht nötig, jetzt die sperrigen Wurzeln zu beseitigen. Einwände???

Allerdings stelle ich mir noch folgende Frage:
Sollte ich den Baum nach dem Wurzelschnitt in Ruhe lassen, um ihn nicht zu stressen,
oder sollte ich etwas aus der Krone nehmen, um das zu versorgende Blattgrün zu verringern, da ja dann nicht mehr so viele Wurzeln vorhanden sind?

Oder ist jemand der Meinung vielleicht sogar den ein oder anderen Stamm wegzunehmen?
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Tim Rappsilber
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Beitrag von Tim Rappsilber »

Hallo,
Ich habe mir Gedanken gemacht, und bin der Meinung, dass es das beste wäre, wenn ich dieses Jahr großen sperrigen Wurzeln einkürze und die Krone nochmal stark zurückschneide, um das zu versorgende Blattgrün zu verringern.
Außerdem werde ich die Aststummel, die ich letztes Jahr stehen gelassen habe (Zwecks Rücktrocknung entfernen).

Ich bin der Meinung, das dürfte für den Baum in Ordnung sein.
Ist jemand anderer Meinung?

MfG Tim
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saesch
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Beitrag von saesch »

Hi Tim,

finde es erstmal Klasse so eine Entwicklung mit zu erleben.
Ich halte auch fast alles mit meiner Kamera fest, aber du weist ja wies dann weiter geht! Die Bilder werden auf dem PC sortiert und "verstauben" dann ganz allmählich.
Da man(n) nicht alles auf einmal in Angriff nehmen sollte, ist uns ja allen bekannt.
Doch bei deinem Bux ist die zeit gekommen, denke ich.
Hast doch gerade die richtige Zeit erwischt und du weißt ja auch schon etwa, was dich da erwartet.
Das ist echt ein Vorteil!
Hab gestern viele neue Pflanzen vom letzten Jahr umgetopft, da gab es die ein oder andere Überraschung.
Meine Meinung: Mut zur Tat Tim
Viel Erfolg dabei, freue mich auf weitere Bilder...

MfG
Das beste Training liegt immer noch im selbstständigen Machen.
wildsau
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Beitrag von wildsau »

Das mit dem Stammwegnehmen wäre vielleicht in Erwägung zu ziehen und zwar die 3 grossen.

Leider sind die Buxus-typisch Kerzengerade und ohne jegliche Verjùngung.

Man kònnte tief schneiden und aus dem Zweig aus der untersten Knospe,und das ein paarmal,einen neuen Stamm(Stàmme)aufzubauen.

Is natùrlich ein Prozess der ein paar Jahre in Anspruch nimmt und die Pflanze am besten wieder ins Beet zurùck sollte.

Im moment sehen die Stàmme jedoch leider aus wie bei einer Gartenpflanze.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo,
man sollte so eine Pflanze nie in ein zu großes Gefäß pflanzen.
Nicht nur, dass man dann Probleme mit einem ausufernden Wurzelsystem hat, die Pflanze steck zu viel Kraft in Wurzelwachstum und soll doch eigentlich diese Kraft oberirdisch entwickeln.

Ja, hier würde ich recht drastisch rangehen.
Buchs ist quasi nicht tod zu kriegen, also Wurzelgestaltungsschnitt und in flacheres Pflanzgefäß .
Oberirdisch wäre die Frage , was Dein Plan ist.

Ich würde alles bis auf das Grün ganz unten kplt. wegnehmen.
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Tim Rappsilber
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Beitrag von Tim Rappsilber »

Hallo zusammen,
Danke für eure mutmachenden Zusprüche. Jedoch habe ich es nicht übers Herz gebracht so drastisch an die Sache ranzugehen.
es heißt ja: "In jedem Baum steckt ein Stück des Jenigen, der ihn gestaltet hat". Ich möchte ihn bei seiner bisherigen Struktur belassen, aus folgendem Grund:
Der Baum hat 5 Stämme. Einen wegzunehmen würde ich noch verkraften, da er dann aber 4 Stämme haben würde, was nicht so gern gesehen ist, müsste noch einer weg. Und das ergibt nicht das Gesamtbild, was ich mir vorgestellt habe.
Ich hänge euch 2 Bilder ran (von mir bevorzugte Betrachterperspektive). Beide Bilder zeigen den Baum so, wie er jetzt ist. Bild "a" verdeutlicht meine Vorstellungen.

Grün: erstrebte Form der Krone
Rot: evtl. ein Schnitt, der später folgt
Blau: zweige und Äste, die derzeit noch biegsam sind

Damit wäre ich gleich bei der Frage: Sollte ich die Äste jetzt drahten, solange sie noch flexibel sind?

Euch Allen ein schönes Wochenende!!!
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Ja Tim, nun hast Du die aus meiner Sicht wichtigsten Triebe unten entfernt und die unwichtigsten drangelassen.

Mir entzieht sich etwas, auf was das hinauslaufen soll.

Meine Zukunftsprognose in der Form:
Ein verkappter Mehrstamm (ein richtiger wird es nicht), der aber nie den Charakter einer Heckenpflanze bzw. eines Staruches abstreifen wird.
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Das ist aus meiner Sicht der interessante Teil, mehr nicht.
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Tim Rappsilber
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Beitrag von Tim Rappsilber »

Hey Thomas,
Ich verstehe was du von mir willst.
jedoch bin ich anscheinend nicht in der Lage, das durchzuführen.

Es hat bei mir zwar ein wenig länger gedauert, aber ich glaube ich habe nun eingesehen, dass das Thema Bonsai nichts für mich ist.

Ich werde den Buchs zukünftig zu einer schönen kleinen Pflanze gestalten (wenn auch nicht zu einem Bonsai) und daran hoffentlich noch viele Jahre mein Vergnügen haben.

Mit freundlichen Grüßen
Tim
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Um Himmels willen Tim, ich will Dir Bonsai nicht vermiesen.

Ich schreibe, wie ich an die Sache gehen würde.
Jeder hat halt seine Philosophie und Erfahrungen.

Es ist i.d.T schwierig einen Baum in der Form zurückzunehmen, sodass er aktuell ein etwas trauriges Bild abgibt.
Entscheidend ist, wie er in 10 Jahren aussieht.
Dieses Verständnis zu bekommen, dauert.
Glaub mir, vor 10 Jahren hätte und habe ich es auch wie Du gemacht.
Diese Bäume verschönern jetzt meinen Garten.

Bonsai bedeutet auch ständig dazulernen , Erfahrungen sammeln, Irrwege beschreiten usw.
Um bei Bonsai auf die Erfolgsspur zu kommen, so meine Erfahrung, bedarf es viel Geduld und Kontakt zu Fachleuten.
Ein grüner Daumen allein hilft auf Dauer nicht.

Zu einer gewissen Ernsthaftigkeit gehören mitunter eben auch unangenehme "Wahrheiten".
Die kann man für sich akzeptiern oder nicht.
Es gibt natürlich den Grundskeptiker, der prinzipiell seine Fehler selbst machen will.

Aber wenn wer sagt . :Ich schnippel bischen an Bäumen rum, ob man es als Bonsai bezeichnet oder der Baum irgendwelchen Stilen und Regeln folgt nicht ist mir piepegal, dann ist das doch auch ok.

Auf keinem Fall würde ich ein Hobby aufgeben, wenn irgendein Spinner in Internet, was von sich gibt, wofür ich momentan (noch) kein Verständnis habe.
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Tim Rappsilber
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Beitrag von Tim Rappsilber »

Thomas,
du hast mir Bonsai nicht vermiest.
Natürlich schreibst du, wie du an die Sache gehen würdest - is ja schließlich der Zweck eines Forums.

Wahrscheinlich war mein Beitrag ein wenig aufgedreht und überreagiert. Entschuldigung.

Ich habe mir deinen Schnittvorschlag angeschaut und versucht mir vorzustellen wie das mal aussehen wird...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mal nach etwas aussehen wird, da der Baum dann eine "Streichholzschachtel-große" Schnittfläche aufweist.
Das würde dann ja eine riesen Vernarbung werden - irgendwann...

Ich überleg es mir...

Schönen Sonntag
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Tim Rappsilber hat geschrieben: Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mal nach etwas aussehen wird, da der Baum dann eine "Streichholzschachtel-große" Schnittfläche aufweist.
Das würde dann ja eine riesen Vernarbung werden - irgendwann...
Ja natürlich, nur so funktioniert prinzipiell Bonsai.
Das ist der Unterschied zum Formgehölz.


Bei solch jungen Material wachsen Wunden rel. schnell wieder zu.

Hier mal ein Beispiel von Karl Thier, wie man das noch lösen kann.http://www.bonsaiwerkstatt.at/index.php ... &Itemid=55

Auf der Seite sind übrigens viele interessante Sachen und live kann man Karl in Erfurt im Juni erleben.

Unten noch mal ein Beispiel einer ausgegrabenen Feldulme.
Da sind noch größere Wunden. Die Triebe am Wundrand sorgen z.B. dafür
dass die Wunde rel. schnell zuheilt.

Für dieses Jahr würde ich bei Deinem Baum den Schritt nicht mehr machen. Das Grün unten hast Du entfernt. Da muss erst neues kommen.
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