Reperatur einer Zierquitte- Ein Fall für den Heimwerker

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Thomas
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Reperatur einer Zierquitte- Ein Fall für den Heimwerker

Beitrag von Thomas »

Hallo,
Seit 8 Jahren habe ich eine Zierquittte, welche ich eigentlich im Juni auf unserer AK-Ausstellung zeigen wollte.
So sah sie 2004 aus:

Bild

Den rechten unteren Ast hatte ich voriges Jahr entfernt. , was sicher ein Fehler war, denn jetzt beim Auswintern kam das böse Erwachen, der gesamte Hauptstamm unten links war abgestorben.
Allerdings zeigte der Rest gute Knospenbildung und viele Blütenansätze, wobei der lebende Teil offensichtlich durch zwei größere Wurzeln links gut versorgt wurde.

Bild

Also habe ich zu Zange und Fräser gegriffen und die gesamten toten Bereiche entfernt und ausgefräst.
Im Ergebnis blieb das übrig.:

Bild

Von hinten sah das so aus:

Bild

Nicht sehr vielversprechend!
Was tun in solchem Falle? Natürlich Stein unterschieben.
Der fand sich auch und paßte schon fast optimal.
Mit Trennschleifer und Diamantfräser wurde er exakt für den Baumtorso passend gemacht.
Neue Schale, Baum mit Heißkleber (Klebepistole) auf dem Felsen fixiert,
das Ganze eingetopft, Rückschnitt, fertig.
Hier das Ergebnis:

Bild

Die frühere Rückseite habe ich zur neuen Ansichtsseite erkohren.
Hier noch die alte Vorder- und jetztige Rückseite.

Bild

Mal sehen, was draus wird.
Ich finde, der sieht aus als wäre er schon immer auf dem Felsen gewachsen.
Um die Vitalität des Baumes ist mir zumindest nicht bange , denn er treibt wie wild aus. Die Blüten werde ich wohl, zumindest teilweise, entfernen, um dem Baum mehr Kraft für den Austrieb zu geben.
Tom
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Beitrag von Tom »

Thomas,

ist die ausgefräßte Stelle am Stamm nicht eine "Anlaufstelle" für Pilze? Wäre abmosen nicht eine bessere Alternative gewesen? Heißkleber hätte ich mich nicht getraut, muss ich sagen... :wink:

Grüße,
TOM
Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

also ob die Schadstelle nur vom entfernen des einen Astes gekommen ist kann ich nicht ganz glauben. Ich habe auch eine Quitte und die hat schon so viele rückschnitte mitgemacht, da dürfte die schon lange nicht mehr unter uns weilen. Was es jetzt im Konkreten Fall sein könnte, kann ich aber auch nicht deuten, vielleicht wurde dort eine Wurzel entfern und nicht verschlossen.
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mfg
Ulrich
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Tom hat geschrieben:ist die ausgefräßte Stelle am Stamm nicht eine "Anlaufstelle" für Pilze?


Holger könnte Dir jetzt einen Vortrag halten über die Selbstschutzmöglichkeiten des Baumes.
Und es ist in der Tat so, da? der gesunde Teil des Baumes sozusagen die Schotten dicht macht und eine Barriere schafft zum abgestorbenen Teil.
Beim Ausfräsen wird alles tote bis ins gesunde Holz ausgefräst und dann bei solch großen Wundflächen m kommt Wundverschlußmittel drauf.

Tom hat geschrieben: Wäre abmosen nicht eine bessere Alternative gewesen?


Das wäre eine Alternative gewesen, ob die bessere wird die Zukunft zeigen.
Außerdem muß man bei der ohnehin eingeschränkten Versorgung bei einer Abmosung auch mit Totalverlußt des Baumes rechnen.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Ulrich hat geschrieben:also ob die Schadstelle nur vom entfernen des einen Astes gekommen ist kann ich nicht ganz glauben. Ich habe auch eine Quitte und die hat schon so viele rückschnitte mitgemacht, da dürfte die schon lange nicht mehr unter uns weilen.


Es wird nicht nur an dem einen Ast liegen, ich nehme an, auch der nächste darüber hat beim Drahten einen Knacks weg gehabt, sodaß auf der Seite kein Ast mehr Saft gezogen hat.
Da ich auch immer alle Schößlinge unten sofort entfernt habe, war nichts mehr da , was versorgt werden mußte.
Merke: Oben kann man bei der Zierquitte rückschneiden wie man will, nur unten müssen genügend Äste stehenbleiben.
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