Schwarze Spitzen am Junischnee abschneiden??

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Natty_mb

Schwarze Spitzen am Junischnee abschneiden??

Beitrag von Natty_mb »

Hallo,
ich habe mir einen Junischnee im Internet bestellt. Dieser ist am Freitag angekommen, leider war die Schale gebrochen und somit mußte ich ihn am Samstag umtopfen. Ich habe beim Umtopfen den Wurzelballen nur von einen geleeartigen Granulat befreit und ihn dann in eiene neue Schale gepflanzt, da dise größer ist habe ich noch Bonsaierde aus einem Pflanzen Geschäft eingefüllt. Nun steht er auf meiner Fensterbank und hat auch schon mehr Blüten geöffnet als am Freitag. Leider verliert er trotzdem Blätter und hat ein paar schwarze Spitzen. Kann ich diese kürzen oder muß ich etwas warten nach dem Umtopfen??

Danke schonmal für eure Hilfe

Gruß Natty
Gast

Beitrag von Gast »

Halò Natty,

als Anfängerbaum war der Junischnee eher ein Fehlgriff, denn was auch immer auf dem "Schildchen" oder der Productbeschreibung steht ... die Serissa ist schwierig, heikel und ein Baum, der nicht viel Freude macht.
Aber der Reihe nach:

Wenn Du die Wurzeln nicht schneidest, kannst Du einen Baum an sich immer umtopfen. Du schreibst, daß Du Bonsaierde genommen hast.
Hast Du diese Erde mit feinem Kies gemischt - zur Auflockerung ?

Dann solltest Du unten in die Schale (je nach Höhe) immer eine Kiesschicht geben, um eine gute Drainage zu haben (damit der Baum nicht im Wasser steht). Kleiner Tip für Anfänger: Bei der Schale kontrollieren, ob die Ablauflöcher auch wirklich die tiefsten Punkte der Schale sind, sonst staut sich das Wasser dennoch.

So, die Serissa kommt aus einer gegend, in der es im Prinzip keine Jahreszeiten gibt, d.h., die Sorte hat keine Fähigkeit, sich auf geänderte Bedingungen einzustellen. Eine Seriss kann (kann !!!) bereits eingehen, wenn man sie um 30 Grad zu ihrer üblichen Sonnenrichtung "verdreht".

Standortwechsel beantwortet die Serissa eigentlich immer mit Blattabwurf und anderen Sachen. Man kann da aber nichts machen, d.h. einfach hell stellen, nicht düngen (im Moment), nicht zuviel gießen und abwarten.

Blätter abschneiden bringt nichts, was Du allerdings machen kannst, ist die Blüten abzupfen (auch die noch nicht geöffneten), denn Blüte bedeutet für einen Baum auch immer "Kraftverlust". Allerdings tendiert die Serissa dazu, Blüten eh' nicht zu öffne, wenn ihr etwas nicht paßt.

Das heißt - einfach abwarten ... wenn sich der Baum entschlossen hat, einzugehen, kannst Du es eh' nicht ändern.

Ohne Witz - es gibt pflegeleichtere und etwas schwierige Bonsais ...
und es gibt den Junischnee.

Take care,

skyegoose
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Lindwurm
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Beitrag von Lindwurm »

das junischnee und fukien tee überhaupt als bonsai verkauft werden grenzt schon an betrug...mehr muss man dazu nicht sagen.
Holger
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Beitrag von Holger »

Das halte ich für ein Gerücht!

Bei Junischnee weiß ich es nicht so genau, ich habe keinen. Aber mein Fukien-Tee erfreut sich bester Gesundheit, obwohl er Anfang des Jahres Wollläuse hatte.

Natty, den Blattfall würde ich schon im Auge behalten. Auch wenn Du keinen Wurzelschnitt vorgenommen hast, so hast Du doch (ungewollt) beim Umpflanzen die kleinen Haarwurzeln verletzt bzw. sind sie abgerissen. Das ist beim Umtopfen normal und nicht zu vermeiden! Das Problem ist eigentlich nur die Jahreszeit und die momentane Hitze. Interressant wäre zu erfahren, wieviel Sonne die Serissa bekommt. Du solltest sie im Moment keiner direkten Sonne aussetzen. Am besten wäre ein schattiger Platz, draußen. Sie kann zwar im Zimmer gepflegt werden, aber draussen ist allemal besser, aber bitte: keine direkte Sonne. durch den Verlust der Haarwurzeln wird die Pflanze nur bedingt mit Wasser und Nährstoffen versorgt, wodurch sich der Blattfall erklärt. Im Notfall kannst Du auch den Baum mit leichtem Gardinenstoff schattieren und diesen immer gut feucht halten => Verdunstungskühle. Keine Zugluft und nicht düngen, das würde den Wassermangel nur verstärken.
Serissa scheint tatsächlich sehr problematisch zu sein, ich würde sowas aber als Herausforderung sehen, auch wenn Du ein(e) Anfänger(in) bist. Viel Glück und einen grünen Daumen,

Holger


P.S.: Als Radikalkur kann auch ein starker Schnitt helfen, solltest Du aber erstmal sein lassen........
skyegoose

Beitrag von skyegoose »

Sorry, aber starker Rückschnitt bringt bei Serissa nichts.

Zur Serissa gibt's mehr zu sagen, als hier Platz wäre und der Baum wert wäre.

Die ganzen Standardmaßnahmen, die man von den meisten Pflanzen kennt, bringen bei Serissae nichts, einfach, weil die keinerlei Fähigkeit entwickelt haben, sich an geänderte Bedingungen anzupassen.

Anyway, tkae care ...

skyegoose
Blütembonsai
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Beitrag von Blütembonsai »

Schwarze Spitzen können ein Zeichen für Gießfehler und Überdügung sein!
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Lindwurm
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Beitrag von Lindwurm »

Holger hat geschrieben:Das halte ich für ein Gerücht!

Bei Junischnee weiß ich es nicht so genau, ich habe keinen. Aber mein Fukien-Tee erfreut sich bester Gesundheit, obwohl er Anfang des Jahres Wollläuse hatte.


das ist kein gerücht.
das wird dir JEDER bestätigen der kein händler ist und nur daran interessiert ist zu verkaufen..wie lange hast du deinen fukien tee denn schon?
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Mattmax
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Beitrag von Mattmax »

Wenn dem so ist, warum stehen denn in jedem Indoor-, Zimmer-Bonsai Buch auch diese Sorten drin. Es steht aber nichts dabei, das sie schwierig zu halten sind.
skyegoose

Beitrag von skyegoose »

Halò Mattmax,

ich denke, es liegt daran, daß es ja einen Bedarf an Indoors gibt, weil es viele Leute gibt, die gerne einen Baum in der Wohnung haben möchten.
Sieht ja auch sehr gut aus ... eine Weile.
Es gibt aber eigentlich nur eine Sorte - Ficus - bei der das wirklich funtioniert.
Daraus läßt sich aber weder ein Geschäft, noch ein Buch machen.
Also - denke ich - gibt es eine Tendenz, das zum Indoor zu erklären, was irgendwie nich sofort eingeht.

Take care,

skyegoose
Holger
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Beitrag von Holger »

Zugegeben, ich habe ihn noch nicht sehr lange, meinen Fukien-Tee und einfach hat er es auch nicht. Aber er sah Scheiße aus als ich ihn kriegte (war ein Gewinn bei einer Tombola) und hatte sich dann prima erholt. Leider kamen dann dieses Jahr die Wollläuse (die auch jede Menge anderer Pflanzen angreifen, dieses Jahr ist ein echtes Ungezieferjahr) und haben ihn nochmal zusätzlich geschwächt. Daraufhin habe ich ihn zurückgeschnitten und braune Blätter entfernt. die Wollläuse waren vorher von selbst verschwunden, ohne den Einsatz irgend eines Giftes. Mal sehen was so weiter passiert, aber es sieht nicht so aus, als wollte er morgen sterben. Ich werde euch auf ddem laufenden halten. Natürlich sind Serrissa und Carmona keine Einsteigerpflanzen, man muß schon ideale Vorraussetzungen haben und sich sehr genau an die Ansprüche halten, aber die Überlebenschance gleich null zu setzen ist mir zu billig...

Viele Grüße
Holger
Gast

Beitrag von Gast »

Halò Holger,

mit "billig" hat das - glaube ich - nichts zu tun, außerdem hat hier niemand die Überlebenschancen auf Null gesetzt. Fakt ist aber, daß es bei den meisten Problemen bei Serissae keine konkreten Gegenmaßnahmen gibt. Fakt ist auch, daß - was man etwas rabiat Suizidverhalten nennt - Serissae einfach eingehen, wenn sie "glauben" mit Veränderungen nicht klar zu kommen. Ich habe mit eigenen Augen Stämme gesehen, die sich unmotiviert spalten (was bei entsprechender Schilderung auf allen Boards dieser Welt stets belächelt wird). Dafür gibt es im übrigen wissenschaftlich belegte Ursachen. Genauso habe ich Serissae gesehen, die, nachdem der Besitzer den Baum aufgegeben hatte, sich immerhin stabilisiert haben.
Kommt der Baum (eigentlich ein Strauch) unter Stress, kommt es zu Blattveränderungen, die sich auch nach radikalem Rückschnitt wiederholen. Auch in diesem Punkt ist die Serissa sehr einmalig.

Ich habe selbst zwei Exemplare "geerbt" von Leuten, die daran verzweifelt sind. Nach 25 Jahren Beschäftigung mit dem Thema finde ich zwar, daß die Sorte an sich die Mühe nicht wert ist, aber ich experimentiere im Moment mit den beiden herum.

Was die Gründe betrifft, warum gerade der Junischnee gerne als Indoor und Anfängerbaum verkauft wird (was er definitiv nicht ist !!!), so stehe ich völlig zu meiner Meinung.

Aber ich will hier nicht eine grundsätzliche Diskussion eröffnen, weil ich denke, daß diejenigen, die sich mit Bonsai und allen dazugehörenden Aspekten beschäftigen, sowieso sehr selten Serissae gestalten.

Take care,

skyegoose
Holger
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Beitrag von Holger »

Ja, ich stimme Dir ja zu, Serissa ist kein Anfängerbaum und sehr schwer zu handhaben. Ich will hier ja auch nicht ewig der Buhmann sein. Da wirst Du mit Deinen 25 Jahren Erfahrung schon einiges herausgefunden haben, was mich überigens sehr interessieren würde. Wie gesagt, ich besitze auch keine Serissa...
Natürlich können die Ursachen alle in der Natur der Pflanze liegen, wer weiß das schon. Vielleicht Du, denn Du beschäftigst Dich damit. Und genau das meinte ich. Es bringt doch nichts etwas zu verteufeln. Aber dennoch bleibt der Schluß: Es ist kein Anfängerbaum.
Und jetzt ist gut.

Holger
skyegoose

Beitrag von skyegoose »

Halò Holger,

nein, Du bist überhaupt nicht der Buhmann, und meine 25 Jahre "Erfahrung" sollten auch nicht heißen, daß ich da einen riesigen Sack erfahrung mit mir herumtrage. Ich habe nur - rein statistisch - eine Menge Bäume kommen und viele Serissae (z.B.) gehen sehen.
Und da fragt man sich dann irgendwann, woran das liegt (wobei ich dabei bleieb, daß sich diese Fragen eigentlich nicht lohnen, wenn man bedenkt, welche Fülle an anderem Material es gibt).

Schick' Dir aber noch eine pn zu dem Thema, da es Dich offenbar interessiert.

Take care,

skyegoose
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