Azalee als Bonsai?

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SabrinaT19
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Azalee als Bonsai?

Beitrag von SabrinaT19 »

Hi Leute,

bin noch Anfänger in der Welt der Bonsai, besitze aber schon Junischnee und Chinesische Ulme.

Nun wird ich mich gerne mal ran wagen und einen eigenen Bonsai pflanzen. Am liebsten würd ich mir eine Azalee aus dem Blumenladen holen und diese in eine Bonsaischale pflanzen.

Nun meine Frage: Was für ein Substrat braucht die Azalee. Die restliche Information find ich ja im Bonsaibuch, doch welches Substrat die Azalee braucht ist nicht detailiert beschrieben.

Danke für eure Antworten.

Lg Sabrina
Raphael
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Beitrag von Raphael »

Hallo Sabrina,

ich würde die Erde nehmen, die Du auch beim Umtopfen der anderen beiden genommen hast, allerdings würde ich grundsätzlich eien Schicht Akadama als Drainage unten in die Schale geben und der Pflanzerde auch nochmal Akadama zugeben, damit sie lockerer bleibt.

Was nun das einpflanzen in die Schale betrifft, so würde ich allerdings die Vorgestaltung noch im Topf machen, weil die Pflanze dann "schneller zulegt" wenn sie sich hier und dort noch entwickeln soll.

LG zurück

Raphael :D
SabrinaT19
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Beitrag von SabrinaT19 »

Hi Raphael,

danke für deine schnelle Antwort.
Die anderen zwei Bonsais hab ich noch nicht umgetopft, da ich sie erst seit ca. 3 Monaten besitze.

Was genau muss die Erde für die Azalee enthalten?

Danke, Sabrina
Raphael
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... gute Frage

Beitrag von Raphael »

Hallo Sabrina,

das mit dem Substart ist so ein bischen Religion ... 10 Leute = 15 Meinungen.

Du fährst nicht schlecht, wenn Du Dir eine gute Blumenerde besorgst und 50 Prozent Akadama 'druntermischt. Die anderen, die nicht mehr da sind, bitte nicht gleich losprügeln, wenn einer nur 30 Prozent nimmt....

Generell würde ich bei der Erde nicht sparen und vor allem auf's Akadama achten. Wie schon gesagt - unten in die Schale eine Schicht pures Akadama als Drainage.

Wichtig ist halt, daß die Erde nicht zu fein oder zu torfig ist, damit sie sich nicht so stark durch das Gießen verdichtet, bzw. die feinsten Anteile nicht die Atmung der Wurzeln behindern.

Wenn Du eh' noch größeres vorhast und die beiden anderen Kameraden sowieso noch umtopfen mußt - weil sie wahrscheinlich noch in der Originalerde stehen - kannst Du Dir ja online die passende Erde bestellen.
Direkt den 5kg Sack für Enthusiasten :-)

Bis denn mit LG

Raphael
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo,
Azaleen brauchen saures Substrat.
Bei den Topfkulturen wird i.d.R Torf genutzt,
welches aus eigener Erfahrung für Bonsai weniger geeignet ist
(verdichtet sich schnell, wenn einmal ausgetrocknet, nimt es schwer wieder Wasser an.
Das Beste und eigentlich einzig wirklich brauchbare ist Kanuma,
ein körniges saures mineralisches Substrat, was auch sehr stabil ist.
Das gibt es in jedem Bonsaishop und mit ein Beutel a 4,50 Euro reicht eine ganze Weile. Wichtig ist eine gute organische Düngung, da das Substrat praktisch nährstofffrei ist.
Ich weiß nicht, woher die Empfehlungen kommen, Akadama als Drainage zu verwenden. Akadama ist Lehmgranulat, das mit der Zeit zu Lehmpampe zerfällt und die Löcher verstopfen würde. Es ist also für den Zweck völlig ungeeignet. Als untere Drainageschicht verwendet man Kies (z.B. Aquarienkies).
Für Einsteiger sind Azaleen nur bedingt geeignet, denn sie wachsen extrem langsam. Ehe du da einen ordentlichen Stamm aus einer Topfpflanze erhälst, wirst Du alt.
Helmut
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Azaleen

Beitrag von Helmut »

Für Einsteiger sind Azaleen nur bedingt geeignet, denn sie wachsen extrem langsam. Ehe du da einen ordentlichen Stamm aus einer Topfpflanze erhälst, wirst Du alt.

noch ein Nachteil als Bonsaineuling mit Azaleen zu beginnen sehe ich darin, dass Äste unter der noch ungeübten Hand sehr leicht brechen können.

Helmut
Raphael
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... man lernt immer wieder was dazu

Beitrag von Raphael »

Hallo zusammen,

also Akadama als Drainage wird soviel empfohlen, daß man kaum aufzählen kann, wo überall.

Zum Beispiel Werner Busch, seines Zeichens einer der Bonsai Päpste - was natürlich nicht heißt, daß alles Top ist, was er macht.

Her Stahl hat ja schließlich auch das Bäume abschnüren und einschlitzen gelehrt.

Allerdings habe ich die Akadama Nummer auch massenhaft in Japan erlebt - was sie natürlich auch nicht automatisch richtig macht.

Mir hat das zwar noch nie die Abzugslöcher verstopft, aber Kies ist natürlich eine Alternative der sichereren Art.

In diesem Sinne - Danke für den Tip !!

Raphael :D
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Also ich habe auch schon viel gesehen,gelesen und erlebt und die Päpste auch, nur nirgends hat jemand , auch Herr Busch nicht, Akadama als Drainageschicht empfohlen oder verwandt, sondern nur als Substrat. Für die Drainageschicht am Schalengrund Kies, Bimskies oder Tongranulat, auf jedem Fall was stabiles.
Siehe auch:
http://www.yamadori-bonsai.de/c/05/01/05/06.htm
http://www.alt.bonsaiweb.de/Bonsaipflege/Umtopfen/body_umtopfen.html
http://www.carmens-bonsai-garten.de/umtopfen.htm
http://bonsai-fix.de/pflege.htm#umtopfen
Raphael
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... nu' muß ich doch schlucken ....

Beitrag von Raphael »

Hallo Thomas,
:shock: wir haben beide viel erlebt ... :shock:
aber zumindest in Bezug auf Herrn Busch doch irgendwie verschiedenes.

Ich höre bei Dir so etwas zwischen Entgeisterung, leichtem Lächeln und Unverständnis heraus, deshalb muß ich jetzt 'mal herzhaft widersprechen. Nicht Deiner Idee mit dem stabilen Unterbau, die macht sogar viel Sinn.
Was aber Herrn Busch betrifft, so kann ich Dir versichern, daß er genau diese Akadama Drainage Nummer lehrt und praktiziert - sieben Tage die Woche und jeden Tag, den der Herr werden läßt.

Sorry, aber genau so ist es. Ich denke, ich weiß wovon ich rede, weil ich bei Werner Busch Kunde bin und eben genau diese "Tips" oder "Anweisungen" von ihm erhalten habe.
Wie gesagt, es geht hier nicht ums Recht haben und Deine Sichtweise der Dinge ist absolut nachvollziehbar, logisch und eine wirkliche Idee.
Nur kann ich Dein "kopfschüttelndes Unverständnis" nicht ganz nachvollziehen.

Du möchtest wissen, wer so alles Akadama als Drainage publiziert ?
In unserer unmittelbaren Umgebung werden wir da schon fündig:

http://www.bonsai-art.com/seiten/kurs/ahorn.htm

Von Japan wollen wir jetzt garnicht erst anfangen ...

Aber, wie gesagt, ob Werner M. oder sonstwer ... die Dinge werden nicht richtiger, nur weil ein Papst sie propagiert !

Und wenn ich den einen oder anderen "Papst" zitiere, weiß ich schon, daß er es so oder so lehrt oder publiziert.

Schöne Grüße :wink:

Raphael
SabrinaT19
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Beitrag von SabrinaT19 »

Danke für eure Antworten.

Könntet ihr mir vielleicht eine andere Pflanze aus dem Gartencenter empfehlen, die auch leicht zu drahten ist?? Bin offen für alle Pflanzen.

Lg Sabrina :lol:
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Sabrina,

möchtest du lieber einen Bonsai oder Drahtesel haben? :wink:

Beschäftige dich erst einmal mit dem Thema "wie schneide ich einen Bonsai?" auseinander, denn durch einen gezielten Schnitt läßt sich so manche Drahtschlinge vermeiden.
Literatur zum Thema Bonsai findest du in fast jedem Gartencenter bzw. in Berlin bestimmt in einem größeren Buchladen.
Bevor du dir weitere Bonsai anschaffen wirst noch ein Tipp: Studiere hier im Internet einmal die Pflegeanleitungen div. Bonsai-HP, wenn du versuchst, diese Ratschläge zu beherzigen, viele Anfängerfehler wirst du vermeiden.

mfg. Helmut
Gast

Re: ... nu' muß ich doch schlucken ....

Beitrag von Gast »

Raphael hat geschrieben:Nur kann ich Dein "kopfschüttelndes Unverständnis" nicht ganz nachvollziehen.

Du möchtest wissen, wer so alles Akadama als Drainage publiziert ?
In unserer unmittelbaren Umgebung werden wir da schon fündig:

http://www.bonsai-art.com/seiten/kurs/ahorn.htm


Schlechtes Beispiel! In dem Fall würde ich auch keine zusätzliche Kiesschicht einbringen, da die Schale so flach ist, daß es ohnehin keine Drainageprobleme gibt, eher die Gefahr, daß die Schale zu schnell austrocknet.
Es gibt sicher viele Erfahrungen und jeder hat seine Philosophie.
Nur sollten wir uns hier nicht aufreiben, sondern uns vergegenwärtigen, daß in dem Forum v.a. Einsteiger posten. Da verwendet niemand, wenn überhaupt Akadama, kaum doppelt gebranntes und nach Körnung aussieben macht da auch niemand, es wird genommen wie es kommt.
Und dann wird es spätestens nach einem Jahr Lehmpampe, was die Löcher zusetzt. Außerdem werden eher tiefere Schalen verwandt.
In den gängigen Standardwerken wird Kies als Drainage empfohlen,
das ist Fakt und man sollte gerade die Neueinsteiger nicht irritieren, denn wie überall gibt es zu einem Thema hundert Meinungen und Ausnahmen bestätigen die Regel.
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