Chinesicher Wacholder

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Findling
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Chinesicher Wacholder

Beitrag von Findling »

Hallo zusammen

Die unten abgebildete Pflanze habe ich vor etwa einem Jahr für umgerechnet ca. 5 Euro gekauft. Auf der Etikette stand, dass es eine Balkonkonifere sei... Ich vermute, dass es sich um einen China-Wacholder handelt. Nach dem Kauf wurden die Wurzeln leicht geschnitten und er kam in eine flache Blumenschale. Die langen sparrigen (Wasser)Triebe habe ich entfernt, so dass er kompakter wurde. Bis Anfang letzten Winter habe ich dann nur noch gezupft/pinziert. Gedüngt wird er erst seit ca. 2 Monaten. Anfang Frühling habe ich ihn ohne Wurzelschnitt in die jetzige Schale umgesetzt und zupfe sobald die neuen Nadeln ausgereift sind. Seine jetzige Höhe liegt bei 27cm. Das Substrat besteht aus Kiryu, Akadama hart und normal, verschiedenen Kiesarten, Fujisand, Lava, zerbröselter Holzkohle und einem Teil normaler Blumenerde. Diese Mischung hat sich bei all meinen Pflanzen sehr gut bewährt. Die Höhe soll plus/minus beibehalten werden. Die definitive Ansichtsseite habe ich noch nicht festgelegt. Da ergeben sich durch die gute Astverteilung mehrere Möglichkeiten. Die untere Hälfte finde ich interessant. Oben jedoch ist er zu gerade. Da muss ich drahten. Da der Baum noch sehr jung ist, hab ich mir überlegt, die noch schwachen Äste mit kleinen Sandsäckchen nach unten zu bringen. Was haltet Ihr von dieser Methode? Oder doch lieber mit dem dünnsten (1mm) Draht zu Werke gehen? Wann wäre der richtige Zeitpunkt dazu? Liege ich richtig mit meiner Vermutung, dass es ein chinesischer Wacholder ist?

Danke schon mal für Eure Meinungen. Kritik in alle Richtungen ist gewünscht.

Gruss
Findling
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Thomas
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Re: Chinesicher Wacholder

Beitrag von Thomas »

Hallo,
um die Art richtig beurteilen zu können, müsste man ein Bild vom Urzustand beim Kauf haben.
Ich vermute nämlich mal, dass der Baum durch permanentes Zupfen so geschwächt ist, dass er nur noch sogenanntes Streßlaug bringt. Das machen schuppige Wacholder wie Juniperus Chinensis nämlich gern.
Diese im Handel angebotenen Wacholder sind aber meist Pfitzer-Wacholder, die erst im Alter schuppiges Laub entwickeln.

In jedem Falle ist Zupfen bei so jungen Pfalnzen kontrproduktiv.
Wacholder zupfen ist ähnlich wie Kerzen kürzen bei Kiefern auh so eine Geschichte , die in vielen eher nicht aktuellen oder schlecht aus dem Japanischen übersetzen Bonsaibücher steht bzw. falsch steht.

So ein Baum muss erst mal wachsen und zulegen.
Gestaltet wird generell duch schneiden und Drahten.
Vor dem Drahten wird allenfalls altes oder schwaches Laub im inneren entfernt

Genrell glaube ich, dass das nicht unbedingt so sehr geignetes Material ist.
Der Handel bietet z.B. für 10-15 Euro Blauwiii-Wacholder an (J. Chinensis Blauwii) bzw. der Bonsaihandel ddie klassischen Jap. Bonsaiwacholder (J. chinensis "itoigawa")
Die egnen sich gerade für Einsteiger optimal für erste Bonsaigestaltungsversuche , da man sie fast ganzjährig schneiden und Drahten kann und rel. schnell zu vorzeigbaren Ergebnissen kommt.

Siehe hier:
viewtopic.php?f=10&t=2726
Der Ausgangswacholder kostete übrigens 12 Euro und wurde noch nie wirklich gezupft, allenfalls mal eine Triebspitze hier und da.
Findling
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Re: Chinesicher Wacholder

Beitrag von Findling »

Hallo Thomas

Danke für Deine Antwort.

Laub/Nadeln waren beim Kauf genauso wie auf den aktuellen Bildern. Wird wohl so sein wie Du schreibst. Das Laub wird, wenn überhaupt, erst im Alter schuppig. Die Zeit wird es zeigen. Von den Anlagen her gibt es sicher geeignetere Wacholder-Arten. Daher sehe ich den Wacholder als Übungsbaum. Nach längerem googeln bin ich jetzt nicht mehr ganz so sicher, ob es überhaupt ein chinesischer Wacholder ist. Könnte auch irgendeine andere Wacholder-Art sein.

Dieses Jahr werde ich statt zu zupfen, die Schere nehmen. Sehe ich es richtig, dass ich oben durchaus noch was wegnehmen kann und unten vorerst nichts mache?

Gruss
Findling
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Thomas
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Re: Chinesicher Wacholder

Beitrag von Thomas »

Selbst aus einen Übungsbaum sollte man schon mit dem Ziel angehen, dass da auf absehbare Zeitwas vernünftiges rauskommt, ansonsten ist das in meinen Augen Zeitverschwendung.
Bei der Entwicklung eines Bonsai rechnet man nicht nach Monaten oder Jahren, sondern eher in Decaden.
Unser Leben ist kurz und Zeit bringt uns keiner zurück.
Mach wie Du denkst.
Im Forum findest Du viel darüber, was geht bei Bonsai und was auch eher nicht.
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