Chlorose Chin. Ulme

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Bonsai Fliege
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Chlorose Chin. Ulme

Beitrag von Bonsai Fliege »

Hallo, :D
ich bin noch relativ neu in der Bonsaiwelt und habe seit ca.drei Wochen Probleme mit meiner Chinesischen Ulme. Ich würde sagen Sie hat Chlorose.
Den Bonsai habe ich seit ca. 3/4 Jahr. Er würde Nach dem Kauf in Substrat aus: Akadama, Erde und noch ein Bestandteil umgetopft. Genau Mischung kann ich nicht sagen, war eine Hausmischung von einem Bonsai Händler. Bis jetzt hat er keine Probleme gemacht. Gedüngt habe ich über Winter nicht. Das erste mal habe ich ihn Anfang März mit Bonsai-Dünger Special, Biomineraldünger Bonsaidünger flüssig gedüngt 1,6+4,3+5,5 mit 1,6%, Phosphat 4,3%, Kalium 5,5%, Calcium 2,3%, Magnesium 1,6% im Abstand von zwei Wochen nach Herstellerangaben. Seit dem ich Dünge ist mir Aufgefallen das Die Blätter der Ulme total spröde/ rau werden und nicht mehr biegbar sind und eher brechen.
Nach genau drei Wochen wurden die Blatt Zwischenräume Gelb,Blattadern bleiben grün.
Ich habe dann den Dünger umgestellt auf organisch "Bio Gold" und benutze seit ca. 2 Wochen zusätzlich Eisendünger 6N +3E von Ferramin. Bis jetzt hat es kaum geholfen, ich habe eher den Eindruck das es schlimmer wird. :(

Wie würdet Ihr weiter vorgehen? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
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Thomas
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Re: Chlorose Chin. Ulme

Beitrag von Thomas »

Hallo und willkommen!
Zuerst einmal ist es immer gut, die ganze Pflanze mal abzulichten, damit man einen Eindruck von der allgemeinen Vitalität bekommt. Wichtig wäre auch zu wissen wo die steht und überwintert wurde.
Vielfach wird die Chinaiulme als sogenannter Indoor angeboten und im Zimmer gehalten.
Die gehört aber wie die heimischen Ulmen raus, ist nur nicht so frostfest, d.h. die Überwinterung sollte frostfrei erfolgen.
Dass was Du Chlorose nennst sind ältere Blätter, die sicher bald absterben und abfallen werden.
Entscheidend ist, wie die jüngeren Blätter und der Neuaustrieb aussehen und da erkenne ich nichts Unnormales.
In den Austrieb hinein düngt man eigentlich gar nicht. Das hat wenig Nutzen und u.U. bleibt der Austrieb stecken.
Ansonsten ist es prinzipiell egal , was man düngt. Wenn die draußen steht, macht organischer Dünger wenig Sinn, weil die Temperaturen noch zu niedrig sind. Der Dünger muss sich ja erst mikrobiologisch zersetzen und die Bakterien arbeiten erst richtig ab 20°C. Flüssiger Mineraldünger (z.B. Balkonpflanzendünger) verabreicht mit dem Gießwasser in halber Verdünnung ist das sinnvoller.
Bonsai Fliege
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Re: Chlorose Chin. Ulme

Beitrag von Bonsai Fliege »

Hallo Thomas, danke für deine Antwort.
Überwintert wurde die Ulme im Treppenhaus im 1. Stock am hellen Fenster bei ca 17 C. Dort steht sie seit dem. Seit zwei Wochen stelle ich sie tagsüber in den Garten in den Halbschatten und hole sie übernacht wieder rein. Beim Neuaustrieb sind die Blätter grün, die Alten werden gelb. Bezüglich des düngens. Im Internet hab ich gelesen, das man outdoors ab frühjahr bis oktober düngen soll und indoor über das ganze Jahr und wenn sie kränkeln soll man nicht düngen. Stimmt das? Oder wartet man bis der Austrieb weniger wird bzw. Fertig ist ? Soll ich aktuell dann lieber erstmal die Düngung aussetzen?
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Thomas
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Re: Chlorose Chin. Ulme

Beitrag von Thomas »

Hallo nochmal!
Sicher wirst Du den Eingangsartikel gelesen haben (Bonsaihilfe. Bitte zuerst lesen!).
Dort ist der Indoorpflichtartiekl verlinkt.. Den einfach mal reinziehen!
Indoors an sich gibt es nicht.
Es gibt tropische oder subtropische Arten, die man hierzulande versucht , im Zimmer zu halten.
Auch die machen eine Ruhezeit durch in ihrer Heimat und hierzulande passen sie sich mehr oder weniger an
und in der Regel fällt die dann auf die lichtarme Winterzeit und auch da gilt , wenn eine Pflanze nicht sichbar wächst brauch ich nicht düngen.
Wenn sie allerdings zu warm steht und ich wässere und dünge, erzwinge ich u.U. Austrieb.
Die Pflanze wird in ihrem Rhytmus gestört und der Austrieb wird schwach bzw. dünn und stirbts sogar evtl. ab.
Die Chinaulme ist, wie oben schon mal gesagt, auch nix für drinnen, auch wenn sie als Indoor verkauft wird.
Der Unterscheid ist, dass sie je nach Herkunft nicht sehr winterhart ist und auch nicht so eine intensive Ruhezeit durchmacht. Sie verliert meist nicht alle Blätter komplett und sollte hell und frostfrei (0-5°C) überwintert werden.
Wenn keine Nachfröste mehr zu erwarten sind kann sie raus. Meine sthet schon vier Wochen draußen und der machen dann , wenn sie vorher nicht warm gestanden hat, mal 1-2 Minusgrade nachts nichts aus.
Dier hab eich jetzt noch nicht gedüngt. Sie hat jetzt ausgetrieben. Sobald sich das erste Blatt voll entwickelt hat fange ich an flüssig zu düngen.
Allerdings bekommen bei mir alle Bäume außer Azaleen, wenn sie aus dem Winterquartier kommen routinemäßig eine Kalkstickstoffgabe.
Bonsaisubstrate sind meist schon nach kurzer Zeit übersäuert, da ist aufkalken in Abständen ganz wichtig, weil die meisten Arten im leicht basischen Bereich ihr Optimum haben und viele Nährstoffe überhaupt erst in dem pH-Bereich für die Pflanze verfügbar sind.
Ich dünge fast ganzjährig Flüssigdünger , der gleich dem Gießwasser zudosiert wird. In Regenperioden gibts auch mal organischen Festdünger.
Was man nimmt, ist Glaubensfrage.
Ich kenn Leute die packen schnell- mittel- und langfristig wirkende Dünger in Teebeutel und packen diese zu Saisonbeginn verteilt auf die Oberfläche, quasi als Jahresdosis.

Über Düngung und Substrate stehen viel unsinnige Sachen in schlechten Büchern und im Netz.
Das Ganze ist immer eine individuelle Geschichte. Die Substratwahl ist abhängig von Art , Standort , Schalengröße und v.a. auch der eigenen Gießgewohnheiten und zeitlichen Möglichkeiten. Kann ich im Hochsommer nicht wenigstens zweimal taglich gießen, muss ich andere Schalen und anderes Substrat, z.B. mit mehr Wasserspeichervermögen wählen. Substrat und Gießgewohnheiten bestimmen aber auch die Düngerwahl.
Man muss da einfach eigene Erfahrungen sammeln und nicht auf das hören, was aus schlechten Büchern wiedergekäut wird.
Es ist auch so, dass wenn eine Pflanze schwächelt, in seltendsten Fällen fehlender Dünger dafür die Ursache ist.
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