Blätter total vertrocknet

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Chin. Ulme
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Re: Blätter total vertrocknet

Beitrag von Chin. Ulme »

Jupp da du ja in meiner Umgebung wohnst, kannst du mir doch sicherlich einen guten Bonsailaden empfehlen ?
Mabel1
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Re: Blätter total vertrocknet

Beitrag von Mabel1 »

deine körnchen sehen für mich aus wie akadama. ich mische es mit bims (trockenschüttung) und etwas grobem torf. dann hast du einen organischen anteil und speicherfähiges, körniges material. in reines akadama würde ich meine (prä-)bonsai nicht setzen. außerdem ist das auch bissl 'ne geldfrage. bims ist doch wesentlich günstiger als akadama.
grüßle,
mabel
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Thomas
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Re: Blätter total vertrocknet

Beitrag von Thomas »

Hallo,
alles was Du brauchst steht im Forum.
Ich hatte das doch oben schon geschrieben.
Thomas hat geschrieben:Zum Umtopfen findest Du hier was.
viewtopic.php?t=1400

Hier noch mal , wie so eine Schalenaufbau aussieht.
http://mitglied.lycos.de/thomas_pallmer ... aufbau.jpg

Einkaufsliste:
Abdecknetze (Ich zerschneide immer Teichpflanzkörbe)
Draht (muß nicht Bonsaidraht sein, geht auch plastummantelter Bindedraht) zur Befestigung der Abdecknetze und des Baumes (wichtig!)
Aquarienkies (ca 2mm)
Anzuchterde (oder möglichst ungedüngte Humuserde jeder Art)
Akadama ( kann muss nicht)

Vorgehen:
Baum aus der Schale, Schale säubern und vorbereiten:
Abdecknetze und Befestigungsdrähte anbringen
unten eine Schicht Kies zur Drainage einbringen
eine Schicht Substrat, an der Stelle, wo der Stamm stehen soll einen Substrathügel.
Baum vorbereiten:
altes Substrat ausschütteln, ggf. ausspühlen,Wurzeln auskämmen,
lange Wurzeln einkürzen, alle Wurzeln die vom Stamm nach unten gehen am Ansatz entfernen.
Einpflanzen:
Stamm in den Substrathügel drücken und mit dem Draht befestigen bis er richtig fest sitzt
Substrat auffüllen und mit Eßstäbchen in das Wurzelwerk einarbeiten bzw. andrücken
angießen dass es munter aus allen Löchern läuft
Fertig!

Substratmischung:
Akadama:Humuserde:Kies=1:1:1
oder im einfachsten Fall
Humuserde:Kies=1:1
Es geht auch käufliche Bonsaierde, der man 1/3 Kies zusetzt.

Düngen erst, wenn der Baum neu ausgetrieben hat.
Thomas hat geschrieben: Eintopfen/Wurzelschnitt::

Mit einer Wurzelkralle wird der Wurzelballen entwirrt und ausgekämmt bis alle
Wurzeln freigelegt sind.

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Die Wurzeln dürfen nie austrocknen!!!
Darum werden sie bei den Arbeiten regelmäßig befeuchtet.

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Die langen Wurzeln ohne Verzweigung werden auf ca. 1/3 gekürzt.
Was übrigbleibt erscheint wenig, hat aber genug Faserwurzeln um den Baum zu ernähren.

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Jetzt wird die Schale vorbereitet.
Ob Kulturgefäß oder Bonsaischale, das Gefäß sollte mehrere große Drainagelöcher
aufweisen und das Einpflanzen erfolgt auch in Kulturgefäße nach den gleichen Regeln
und Abläufen, wie das beim Einpflanzen in eine Bonsaischale der Fall sein würde.

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Den prinzipiellen Aufbau einer bepflanzten Schale findet man hier:
Schalenaufbau

Eine Schichtung nach Korngröße und eine Drainageschicht ist bei großen tiefen Schalen sinnvoll,
bei flachen Schalen und Schalen in "Normalgröße" (bis ca. 40 cm breit und 8 cm tief) kann darauf verzichtet werden.

Die Abdecknetze werden in entsprechender Größe zugeschnitten und die Drahtbefestigungen angebracht.
Die Abdecknetze und Fixierungsdrähte werden an der Schale angebracht.
Die Fixierungsdrähte werden außen an den Schalenrand gebracht, damit sie beim Einbringen
der Pflanze nicht behindern.

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Die Drainageschicht (hier Blähschiefer) wird eingebracht darauf ein Kegel an vorbereiteter Substratmischung.
Jetzt ist die Schale fertig vorbereitet.

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Substratmischung: Akadama (Doppelbrand) und Blähschiefer zu gleichen Teilen.
Dieser wird eine Handvoll Torf und das anfangs separierte Pilzmycel beigemischt.
Als Torf sollte Weiß- oder Hochmoortorf eingesetzt werden, welcher in guten Gartencentern
lose in Quaderform angeboten wird.

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Der Baum wird mit seinen Wurzeln in den Substarthügel gesetzt und mit den Befestigungsdrähten fixiert.
Jetzt kann man noch den exakten Standort und Pflanzwinkel korrigieren, anschließend
werden die Fixierungsdrähte festgedrillt.
Die Fixierung der Baumes ist sehr wichtig.
Der Baum muss so fest sitzen, dass man ihn am Stamm anfassen und samt Schale
hochheben kann, ohne dass sich da was bewegt!


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Jetzt wird Substrat aufgefüllt und mit einem Essstäbchen o.ä. ins Wurzelwerk eingearbeitet.
Anschließend wird weiteres Substrat eingebracht und angedrückt, anschließend kräftig angegossen bis
das Wasser aus den Abzugslöchern läuft (nicht tröpfelt!!!).
Entgegen einem entwickelten Bonsai mit sichtbarem Nebari und Oberflächenwurzeln
sollten bei Pflanzen im Entwicklungsstadium alle Wurzeln vollständig mit Substrat bedeckt sein.


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Kanna
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Re: Blätter total vertrocknet

Beitrag von Kanna »

Hi

Also ein Blick zum Akadama reicht ja schon um zu erkennen das die umgetopft werden muss. Das ist ja ein einziger Tonbatzen. Das kann auch dazu führen das sich das zeug um die feinen Wurzeln "wickelt" und somit die Wasserzufuhr unterbricht...

Tipp: Wenn Akadama dann kauf das, was bei 1200°C gebrannt wurde. Ich persönlich bin sowieso ein Gegner von Akadama...

Grüße
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Thomas
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Re: Blätter total vertrocknet

Beitrag von Thomas »

Kanna hat geschrieben: Tipp: Wenn Akadama dann kauf das, was bei 1200°C gebrannt wurde.
Bei 1200 °C gebrannt ????
Meines Wissens wird Akadama nicht gebrannt, jedenfalls nicht nachträglich.

Es gibt allerdings 2 Qualitäten , wobei man die härtere (Double Line Brand) bevorzugen sollte.
Daniel Kneifel
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Re: Blätter total vertrocknet

Beitrag von Daniel Kneifel »

Zur Info:
"Brand" hat in diesem Sinne nichts mit dem deutschen Wort brennen zu tun, sondern bedeutet Marke...Ich habe schon einige Seiten im Internet gesehen, wo das erklärt war...

Gruß
Daniel
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Jupp
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Re: Blätter total vertrocknet

Beitrag von Jupp »

[quote="Daniel Kneifel"]Zur Info:
"Brand" hat in diesem Sinne nichts mit dem deutschen Wort brennen zu tun, sondern bedeutet Marke...Ich habe schon einige Seiten im Internet gesehen, wo das erklärt war...

Gruß
Daniel[/quote]

Es bedeutet so wie Daniel es schreibt Marke/ Qualität usw.
Akadama wird im Tagebau abgebaut und je tiefer die Schicht liegt um so verdichteter ist das Material. So werdn ganze "Felsen" herausgebrochen und die werden in Steinmühlen zu entsprechender Körnung, Qualitat verarbeitet.
Bei Sandabbau funktioniert das ähnlich und in einem Sandwerk bekommt man diverse Kieskörnungen bis zum feinen Sand.
http://juppsbonsaiblog.blogspot.com/
Grüße Jupp (Josef Pfeffer)
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