Rotblättriger Fächerahorn sucht ein neues Aussehen

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Tatjana
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Rotblättriger Fächerahorn sucht ein neues Aussehen

Beitrag von Tatjana »

Hallo zusammen :)
Habe vor kurzem ein Rotblättrigen Fächerahorn gekauft aus einem Bonsai-Fachhandel. Zur Beschreibung der Baum ist ca. 10 Jahre und 37 cm hoch.
Jetzt wollt ich fragen wie man diesen Baum am besten Gestalten kann :?:

Würde mich freuen wenn ihr Vorschläge hättet :D

MFG Tatjana :D
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Tatjana,
anhand eines Bildes Ratschläge zu geben ist schwierig bis unmöglich.
Normalerweise schaut man sich den Baum von allen Seiten an und entscheidet sich anhand Stammlinienführung, Aststellung und Nebarin für eine Vorder oder Ansichtsseite. Diese markiert man am Topf. Ist man sich nicht sicher oder gibt es mehrere Varianten, überschläft, man die Sache, bis man zu einer Entscheidung kommt. Erst wenn mansich darin sicher ist, sollte man zur Schere greifen.
Wichtig ist auch vor Beginn der arbeiten, den Baum zu analysieren, also seine Stärken und Schwächen aufzudecken.
Ich gehe jetzt mal von der auf dem Bild gezeigten Seite als Ansichtsseite aus.
Die Stärken dieses Baumes sind sein gutes Nebari (soweit man das sehen kann, der erste Stammabschnitt bis zum ersten Ast, der auch genau sitz, wo der erste Ast sitzen sollte. Dann kommt ein Rückast , auch genau da wo er sein sollte.
Die Schwächen beginnen ab da. an der nächsten Windung fehlt ein wichtiger Ast (Pfeil)an der Außenseite der Windung. Der Stamm verjüngt sich nicht, sondern verdickt sich eher und dann folgt ein kerzengerader langer Stammabschnitt, d.h. die Windungen, die der Stamm bis dahin macht werden nicht fortgesetzt..
Die ersten Schnittmaßnahemen im nächsten Frühjahr müßten also dazu dienen, diese Schwächen frühzeitig zu korrigieren.
Wichtigste Maßnahme wäre für mich, das gerade Stammstück zu kappen, knapp über einer Stelle, wo möglichst zwei Äste abgehen oder wenigstens einer. Auch die verbleibenden Äste werden eingekürzt lt Bild.
Durch den Rückschnitt wird neuer Austreib angeregt, evtl auch an der wichtigen astlosen Stelle.
Sicher ist es für Dich für´s erste sicher erschreckend, wie wenig vom Baum übrigbleibt, aber in zwei drei Jahern hat er seine jetzigen Ausmaße wieder, allerdings mit weitaus eleganterer Stammlinie besserer Stammverjüngung und Proportionen.
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Tatjana
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Beitrag von Tatjana »

Danke für den Ratschlag
Ja da hast du recht da bleibt wirklich nicht mehr viel vom Baum über ich werde mal schauen ob ich das mache aber bis dahin warte ich erst einmal und schaue obs noch andere möglichkeiten gibt.

MFG Tatjana
BuBu
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Beitrag von BuBu »

Das ist die häufigste reaktion der leute die unbedingt gestaltungsratschläge haben wollen

neee zu krass ... da bleibt nichts mehr von meinem bäumchen übrig etc.

das ist nun mal ein hauptbestandteil dieses hobbys zum teil muss man extreme maßnahmen durchführen um in
einer fernen ( 1-3 , 4 oder 5jahren) Zukunft einen besseren bzw schöneren Bonsai zu erhalten

glaubt doch einfach den leuten die tipps geben . Zum teil sind sie jahrzehntelang mit der materie vertraut und haben so gut
wie schon alles einmal durchgemacht und sprechen dadurch immer aus erfahrung

um schnellstmöglich ( doofer ausdruck bei Bonsai ^^ ) ein gutes ergebnis zu erzielen sind solche maßnahmen notwendig sie dir doch einfach mal im topic lärchenrohling
den werdegang an dann wirst du es vielleicht besser sehen können

mfg BuBu
Fließbandarbeit war der Anfang und gleichzeitig auch das Ende der Kreativität ...
Tatjana
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Beitrag von Tatjana »

Ja ist mir schon klar das die meisten sowas wollen.
Es gibt aber auch noch andere möglichkeiten den anders zu gestalten außer alles abzuschneiden.

MFG Tatjana
BuBu
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Beitrag von BuBu »

und welche wenn man fragen darf ?

natürlich muss man einen baum nicht ratzeputzekahl schneiden nur welche sinnvollen alternativen bleiben dir ? ausserdem bleibt wie ich finde noch genug von deinem bäumchen übrig wenn du den gegebenen vorschlag befolgst
Fließbandarbeit war der Anfang und gleichzeitig auch das Ende der Kreativität ...
Tatjana
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Beitrag von Tatjana »

Man kann z.b. den auch nen anderen Schnitt geben aber das muss jeder selber wissen was der jenige mit sein Baum macht und außerdem habe ich auch nicht gesagt das ich das jetzt sofort mache ich suche erst mal ratschläge was man überhaupt manchen kann und dann werde ich sehen was ich mache.

MFG Tatjana
Hans-Peter
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Beitrag von Hans-Peter »

Hallo!

Wenn es um den Rückschnitt geht, gab es mal in der Bonsaizeitschrift Vom BCD einen schönen Artikel von Walter Pall der mit einem amerikanischen Freund auf Ahornsuche war und dabei auch Ratschläge für alle Interessierten bereithielt. Ein guter Rat war z. B. eine Gestaltung gleich konsequent zu beginnen um nicht 10 Jahre irgendwie mit Kompromissen zu leben und dann doch zu merken das sich Schwachstellen nicht verwachsen und man etwa 10 Jahre Pflegearbeit einfach abschneiden muss und von vorne anfängt. Sonst landet der Baum eh in der Ecke in der alle Bäume stehen über die man nachher sagt: Mit denen hab ich angefangen und wußte halt noch nicht so recht wie, etc.,pp.

Also ruhig krass und konsequent, wenn man weiß was man will und bei der Pflege nichts falsch macht, kann man viel Freude an dem Baum haben.

Grüße

Hans-Peter
Tatjana
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Beitrag von Tatjana »

Ich habe den Bonsai so gekauft da war der schon 10 jahre alt da kann ich nichts dafür das der so aussieht.

MFG Tatjana
Hans-Peter
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Beitrag von Hans-Peter »

Hallo!

Es kommt natürlich immer darauf an, was für Ambitionen man hat. Wenn dir der Baum so genügt, dann lass ihn so und arbeite an der Verzweigung und am Etagenaufbau. Was das Alter des Baumes betrifft, kann ich sagen, dass das fast nebensächlich ist. Wenn eine Neu- oder Umgestaltung angegangen wird, ist das häufig sehr krass. Man denkt sich: "Ouh zehn Jahre ist der alt und die Schale so schön und so teuer war der auch noch und gesagt haben sie das es ein Bonsai ist. "
Deinem Bild nach zu urteilen ist es allenfalls ein Prebonsai, an dem man noch arbeiten kann wenn man das denn will.

Schau dir doch im Netz oder in Büchern, Zeitschriften, etc. Bilder von Ahornen an. Dann bekommst du eine Ahnung davon, was man alles machen kann und du siehst auch deinen Baum evtl. mit anderen Augen.

Viele Grüße

Hans-Peter
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Laßt Tatjana doch einfach Zeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Für viele Einsteiger ist es zunächst ein Schock, sich vorzustellen, von so einem Baum die Hälfte wegzuschneiden.
Wenn man sich aber mal mit Gestaltungen beschäftigt, sich mal Gestaltungen anschaut, Ausstellungen, Demos oder Workshops besucht, wird man früher oder später die Erkenntnis kommen , daß es nur so gehen kann, wenn man zu einem qualitativ guten Baum kommen will.

Soche Ambitionen hat aber auch nicht jeder. Manch einer ist z.B. auch mit seinem Baumarkt-S-Form-Bonsai glücklich und zufrieden und kümmert sich eine feuchten Kehrricht um Stilformen und Gestaltungsrichtlinien.
Auch gut. Jeder betreibt sein Hobby, wie er es für richtig und schön findet.
Das ist das Schöne am Hobby Bonsai.
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