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großer ficus umgestalten? - richtiges einkürzen?
Verfasst: 09.09.2005, 14:58
von anja
da ich seit einiger zeit vom bonsai fieber gepackt bin habe ich mir meine gesammten "normalen" zimmer pflanzen mal genauer angesehen...
und habe entdeckt dass mein ficus natasja einen wunderschönen wurzelhals hat...
ich poste hier einfach mal zwei bilder... meint ihr man könnte da durch kürzen und schneiden etwas machen?
vielen dank für die tipps
lg,
anja =)
Verfasst: 09.09.2005, 15:00
von anja
und der ganze baum (sorry foto ist nicht so gut)
leider habe ich den ficus früher häufig gekürzt wodurch sehr hässliche stummel entstanden sind... ich habe die stummel noch einmal weiter zurückgeschnitten.. deswegen das wundpflaster..
Verfasst: 09.09.2005, 15:01
von anja
er treibt sehr gerne und schnell neu aus.. deswegen mache ich mir um die wenigen äste im unteren bereich nicht so große sorgen... die würden sicher nachkommen...
Verfasst: 09.09.2005, 15:40
von Thomas
Hallo Anja,
da brauchst Du Dir auch keine Sorgen machen, denn Ficus ist in der Hinsicht wie Unkraut..
Ich würde es im Frühjahr machen, aber dafür radikal.
Den kleinen der Doppelstämme direkt am Ansatz weg, vom , zeiten einen Stummpf stehen lassen bis zum evtl vorhandenen ersten Ast und darüber auch ab und dann erst mal durchtreiben lassen. Den Baum würde ich erst mal im alten Gefäß lassen und wenn der Baum ordentlich ausgetrieben hat , im Folgejahr umtopfen.
Verfasst: 09.09.2005, 15:51
von anja
gut vielen dank=)
was muss ich denn bei so radikalem kürzen beachten? schräger schnitt der nach oben zeigt oder?
wie kriege ich dann eine neue baumspitze? ich hab sowas mir aushölen und hochdrahten im kopf... steht in meinem buch =)
bei so radikalem schnitt muss ich doch auf jeden fall auch einen wuzelschnitt machen oder?... und dann tu ich ihn wieder in sein altes gafäß bis zum nächsten jahr oder bis er neue äste hat?
vielen dank soweit! =)... es könnte also wirklich was werden? =) *freu*!!
Verfasst: 11.09.2005, 17:42
von Holger
Hallo Anja.
Du machst auf jeden Fall KEINEN Wurzelschnitt, sondern so wie Thomas sagte, oben radikal. Was wie lang stehen bliben soll überlasse ich Dir. Den Schnitt führst Du auf jeden Fall gerade, Du schneidest ja schließlich keinen Blumenstrauß. Achtung Unpopulär: Spar Dir die Wundknete. Warum kannst Du unter Suchen und dann Wundverschluß als Schlüsselwort finden.
Gruß
Holger
Verfasst: 12.09.2005, 01:14
von Thomas
Holger hat geschrieben: Achtung Unpopulär: Spar Dir die Wundknete. Warum kannst Du unter Suchen und dann Wundverschluß als Schlüsselwort finden.
Unpopulär???
Ich würd es garade bei Ficus machen, wenn so große Wunden sind, sonst. verklebt Dir a.G. des Gummiflusses der ganze Baum.
Zu den Schnitten: ich würde zunächst nicht direkt bis an die zu erhaltenden Äste ran schneiden, sondern etwas darüber. Wenn Du Dir dann später evtl eine Konkav- oder Knospenzange zugelegt hast und etwas Übung hast, machst Du die Stümpfe dann weg.
Verfasst: 12.09.2005, 06:37
von anja
zum thema wundverschluss finde ich nur einen nachtrag...
aber wie kann man sich denn über ein solches thema so streiten?
es macht doch sowieso jeder mit seinen bäumen was er für richtig hält, wenn er sich einmal auskennt.. klar lernt man dazu, aber.. naja =)
ich habe bis jetzt immer nur gutes über wundverschluss gehört...
@Holger: wie würdest du den mit den großen extrem stark blutenden wunden vom ficus umgehen?
was mich interessieren würde: außer der unglaublich hohen pilz und schädlingsgefahr.. was ist an wundverschluss denn noch an gegenargumenten zu finden?
im nachtrag schreibt jemand ich glaube raphael, er zeige seinen schützlingen die bäume auch mal unterm mikroskop.... was muss man dazu können?
das würde ich gerne können!
sooo tief habe ich mich wirklich noch nicht mit meinen bäumen beschäftigt... wäre aber eine tolle sache wenn mir jemand mal zeigen könnte wie so etwas geht! muss man dazu wirklich gelernter botaniker sein? kann man sich das wissen irgendwie selbst aneignen?
ich habe ein konkavzange und der ficus wäre ja nicht mein einziger "bonsai"... nur finde ich immer, der schnitt ist nicht "konkav genug" weil die zange recht groß ist...
wenn ich das nächste mal nach heidelberg fahre werd ich mir eine kleinere zange besorgen... soll ich dann bis dahin mit den schnitten warten? oder muss ich den schnitt einfach mit mehr druck richtung stumpf ausführen?
mir schwebt für den ficus eine art besenform vor, kann ich das durch die schnittart oder dadurch wieviel ich stehen lasse begünstigen?
wie forme ich schließlich (auch wenns ja noch lange dauert) eine richtige baumspitze? in meinem buch von stahl steht etwas von stamm oder ast aushölen und schließlich einen geigneten ast als neue spitze hochdrahten... stimmt das? auch für die besenform?
vielen dank für eure viele hilfe bis jetzt!!! man merkt doch erst im forum immer wieder wie wenig man wirklich weiß =)
liebe grüße,
anja
Verfasst: 12.09.2005, 19:51
von Thomas
Hallo Anja,
ich hoffe, jetzt wird nicht wieder die unseelige Wundverschlußdiskussion angefacht.
Ich würde was draufmachen, aber nicht wegen Pilzen und so, sodern wegen dem Harzfluß.
Für richtig ausgehöhlte Schnitte ist eine Knospenzange gut.
Man wird am Anfang nicht alle Werkzeuge und dazu noch in passender Größe haben. Also ehe Du Dir eine zweite Konkavzange zulegst würde ich Dir eine mittlere Knospenzange empfehlen.
Eine Besenform hat keinen Kronenast.
Da müßte bei Stahl auch was zu stehen, wie eine Besenform aufgebaut ist und wie man sie erzielt.
Ich würde zunächst so schneiden wie empfohlen. Warte den anschließenden Austrieb ab und stelle Dir die Frage, in welche Richtung es gehen soll, dann erneut.
Verfasst: 12.09.2005, 21:14
von anja
ok also: .. ich überlege mir das mit dem wundverschluss wenn die wunde da ist.. dann sehe ich wie groß sie ist und werde dem entsprechend etwas unternehmen =)
die diskussion möchte ich auf gar keine fall noch einmal aufleben lassen... wenn man merkt, dass man so unterschiedliche standpunkte hat und sich nie einig wird sollte man irgendwann abbrechen *gg*
Vielen Danke für alle Tipps!!!!
ich schreibe spätestens im nächsten sommer mal wie es sich entwickelt hat =)
lg,
anja
p.s.: habe ich für diesen beitrag das richtige forum gewählt oder gehört er eher ins anfänger forum, weil ich eben noch nicht so viel weiß.... ?
Verfasst: 12.09.2005, 23:58
von Thomas
anja hat geschrieben:p.s.: habe ich für diesen beitrag das richtige forum gewählt oder gehört er eher ins anfänger forum, weil ich eben noch nicht so viel weiß.... ?
Ach Anja, das sieht man hier nicht so verbissen.
Hier posten insgesamt i.d.R. Einsteiger und irgendwie sind wir doch alle nur Anfänger.
Verfasst: 16.09.2005, 21:12
von Holger
Hallo zusammen!
Anja, reichen Dir Pilze und andere Schädlinge nicht als Gegenargument? Ich finde das schon einen erheblichen Grund, die Wunden nicht zuzukleistern.
So wie ich das auf en Photos erkennen kann handelt es sich maximal um Kleinfinger-dicke Schnitte, sehe ich das richtig? Was ich tun würde? Gar nix, ausser mich mit einem Taschentuch daneben zu setzen und darauf zu achten, daß eben nicht der ganze Stamm vollgeblutet wird. In der Regel hört das bluten nämlich sehr schnell wieder auf. Den Schaden, den Du mit einem Wundverschluß anrichten kannst, halte ich für wesentlich größer.
Schönen Gruß
Holger
P.S.: Ich starte keine neue Grundsatzdiskussion, denn es gibt keinen Grundsatz zu diskutieren, das Nichtwirken von Wundverschlußmitteln ist wissenschaftlich belegt.
Verfasst: 16.09.2005, 21:46
von anja
ich weiß natürlich nicht wie dick dein kleiner finger ist... also der größte schnitt entspricht eher der dicksten stelle meines daumens.... der größte schnitt ist echt nicht ganz ohne!
bei den beiden kleineren ästen ist das was anderes....
wie groß ist denn bei einer gesunden zimmerpflanze das pilz oder gar das schädlingsrisiko?
ich kenne mich damit wirklich nicht so gut aus.. ich würde jetzt nur meinen dass bei outdoors die gefahr wesentlich größer ist oder?
ach und nochmal die frage über die sache mit dem "baum unter dem mikroskop ansehen"...
möchte da keiner drauf eingehen? =)
Verfasst: 16.09.2005, 22:26
von Thomas
Holger hat geschrieben: Ich starte keine neue Grundsatzdiskussion, denn es gibt keinen Grundsatz zu diskutieren, das Nichtwirken von Wundverschlußmitteln ist wissenschaftlich belegt.
Doch das tust Du und verunsicherst die Leute.
Das mit dem Nichtwirken ist Unsinn. Wirken sollen sie gar nicht, sie sollen schützen. In manchen Fällen sind sie sinnvoll, und richtig, Holger, in manchen Fällen können sie auch Schaden anrichten.
Wiss. Beweise, falls sie vorliegen beziehen sich nicht auf Bonsai.
Sinnvoll ist Wundverschluß bei jeglichem Schnitt in der Ruhephase als Schutz vor Zurück- bzw. Austrocknung der Wundränder.
Wenig sinnvoll ist es um größere Holzflächen zu versiegeln, bzw, generell bei Nadelbäumen.
In diesem Fall ist die Wundverschlußgeschichte völlig irrelevant.
Also bei Ficus brauchst Du keine Angst vor Pilzen haben.
Wenn Du die Äste abschneidest, , mach was drauf, sonst verkleistert es Dir den ganzen Baum.
Wenn der Gummifluß versiegt, kannst Du es wieder abmachen, damit Holger beruhigt ist, sonst geht die ganze Geschichte wieder von vorn los.
Verfasst: 17.09.2005, 11:03
von ulf
Holger hat geschrieben:Du machst auf jeden Fall KEINEN Wurzelschnitt, sondern so wie Thomas sagte, oben radikal. Was wie lang stehen bliben soll überlasse ich Dir. Den Schnitt führst Du auf jeden Fall gerade, Du schneidest ja schließlich keinen Blumenstrauß.
Hi Holger,
Was spricht gegen einen simultanen Wurzelschnitt? Wann willst du den Wurzelschnitt denn dann machen? Etwa wenn sich eine neue Krone gebildet hat?
Anja, ich mach ober- und unterirdische Rückschnitte immer gleichzeitig und bin bisher sehr gut damit gefahren.
Warum ein Schnitt nicht schräg verlaufen sollte ist mir auch nicht klar. Gestalterisch ist eine solche Schnittführung sogar manchmal von Nöten, um eine gleichmäßige Stammverjüngung zu erreichen. Thomas' Vorschlag mit dem Herantasten an den neuen Kronenast ist sehr gut, da eine zu dichte Schnittführung an das obere schlafende Auge dieses zum Austrocknen bringen kann.
ZUm Wundverschluss sag ich mal nichts, möchte nur anführen, dass der Baumsaft des Ficus eben auch genau diesem Zwecke dient.