Vom Berg zum Bonsai

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Yami
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Vom Berg zum Bonsai

Beitrag von Yami »

Einigen von euch ist vielleicht diese Kiefer aus der jetzigen Bonsai-Art bekannt. Dort haben wir nur eine Besprechung des Baumes mit verschiedenen Optionen gezeigt.

Für alle Nicht-Bonsai-Art-Leser hier noch einmal meine 5 favorisierten Optionen für die Gestaltung dieses Baumes:

1. Option: Den Baum stark neigen und so eine Kaskade erzeugen, die aus zwei Kronen besteht, die leicht versetzt zueinander stehen. Es entstünde eine ausdrucksstarke Kaskade, die allein den Kampf ums Überleben symbolisiert.
So ginge etwas von der Bewegung verloren, jedoch würde der Baum an Dramatik gewinnen

2. Option: Den Winkel beibehalten und beide Kronen von der Mitte des Baumes weggehend gestalten.
Das würde den Eindruck eines stark vom Wind gezeichneten und dynamischen Baumes erzeugen

3. Option: Diesen Winkel beibehalten und zwei Kronen aufbauen, wobei sich die höhere leicht zur kleinen Krone hin neigt, was einen sehr gedrungenen und kraftvollen Ausdruck zur Folge hätte

4. Option: Hier würde der rechte Stamm zum langen Jin umgestaltet und es bliebe nur der kleine von totem
Holz umringte Baum stehen, dessen Bewegung unheimlich ausdrucksstark und gewaltig ist. Ein reines Sinnbild für den Sieg des Lebens inmitten des Todes würde entstehen

5. Option: Den Stamm in der Neigung anheben. Dadurch würde der erste Teil der Bewegung
in den Fluss der Bewegung integriert und der Baum würde an Leichtigkeit und Grazilität gewinnen


Zur besseren Anschauung hat Michael Exner in der jetzigen Bonsai-Art Skizzen angefertigt. Wen das interessiert, muss doch in der "sauren Apfel" beissen und einmal in die Bonsai-Art schauen.

Es gibt noch unzählige weitere Optionen zur Gestaltung dieses Baumes und alle haben jeweils ihren eigenen Reiz.

Die Geststaltung und weitere Entwicklung des Baumes wird in einer der nächsten Ausgaben der Zeitschrift zu sehen sein.

Wie würdet ihr entscheiden, oder würdet ihr etwas ganz anderes machen?

Grüße Martin

PS.: Option 1 ist übrigens der Liebling von M. Exner
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Martin,
beim Betrachten des Baumes kamen mir sofort Assoziationen zur Fichte
von Hartmut Münchenbach gezeigt u.a. in Mannheim (siehe Foro unten).

Sicher ist das mit die am schwierigsten umzusetzende Variante,
aber aus meiner Sicht sicher die Interessanteste.

Ob das umzusetzen ist, hängt natürlich vor allem von den Gegebenheiten im Wurzelbereich bzw. Wurzelansatz ab.
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Yami
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Beitrag von Yami »

Hallo Thomas,
das wär ne feine Lösung. Nur dazu müsste ich einen ziemlich großen Stein finden...
Aber es wäre eine Hammer-gute Lösung!

Was könntest du dir noch vorstellen? So wie der Baum jetzt eingetopft ist, stand er am Naturstandort als ich ihn ausgegraben hab.

Gibts auch noch andere Meinungen?

Viele Grüße Martin
wildsau
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Beitrag von wildsau »

Auf alle Fälle zum Kengai kippen.

Muss ja nicht auf dem Fels hängen,ein Kaskadentopf in den nächsten Jahren es auch tun.

Obwohl das natürlich eine sehr spezielle Sache is,die deinem Baum auch sehr gerecht werden würde.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Auch der gezeigte Baum wurde zunächst in einer Schale kultiviert.
Felspflanzungen sind sowieso eine Sache für sich.
Oftmals haben sie kein langes Leben.
Im Beispiel wurden die Wurzeln hinter dem Felsen wieder in die Schale geführt.
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