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Meine zwei für den Anfang
Verfasst: 08.05.2011, 13:51
von Patrick
Hallo Forum!
Ich möchte euch mal meine zwei kleinen für den Anfang vorstellen.
Einen ca 16 Jahren alten Dreispitzahorn und einen 12 Jahren alten Chinesischen Wacholder.

- vorne
- Juniperus vorn kl.jpg (194.12 KiB) 7391 mal betrachtet

- hinten
- Juniperus hinten kl.jpg (194.83 KiB) 7391 mal betrachtet

- Die Front für nächstes Jahr nach dem Umtopfen
- dreispitz baldige front kl.jpg (182.78 KiB) 7391 mal betrachtet

- momentane front
- dreispitz vorn kl.jpg (179.24 KiB) 7391 mal betrachtet
Nach dem Umtopfen wäre dann noch eine neue Schale fällig. Ich dachte dan etwas helles, weiss bis beige.
Was meint ihr?
Dann vor dem Winter werde ich noch einen Formschnitt machen. Jetzt soll der Dreispitz etwas an Stammdicke gewinnen.
Anregungen und Verbesserungsvorschläge nehme ich gerne an.
MfG
Patrick
P.S.
Der Ahorn vor den ersten Eingriffen

- acer spring kl.jpg (152.72 KiB) 7389 mal betrachtet
Re: Meine zwei für den Anfang
Verfasst: 08.05.2011, 18:41
von Mabel1
stehen bei dem ahorn die beiden untersten äste auf gleicher höhe, oder täuscht das bild?
Re: Meine zwei für den Anfang
Verfasst: 08.05.2011, 23:54
von Thomas
Hallo,
das ist sehr gutes Material für den Anfang.
Bei beiden stehen natürlich grundlegende Gestaltungsmaßnahmen an.
Bis dahin würde ich allen Draht und Abspannungen entfernen.
Wenn das wirklich Deine ersten schritte in Sachen Bonsai sind, würde ich
die Grundgestaltungen unter fachmännischer Anleitung machen , z.B. im Rahmen eies Einsteigerworkshops oder indem Du Kontakt zu einer regionalen Bonsaigruppe sucht.
Re: Meine zwei für den Anfang
Verfasst: 09.05.2011, 01:50
von Patrick
Mabel1 hat geschrieben:stehen bei dem ahorn die beiden untersten äste auf gleicher höhe, oder täuscht das bild?
Ja die stehen auf gleicher höhe. würde mich aber erst im nächsten jahr evtl von einem der beiden trennen, damit er noch etwas energie tanken kann.
@Thomas
Beim Wacholder war der Draht schon vorhanden. hab den bei der Bonsaischule Enger gekauft.
Aus welchem Grund sollte ich die Abspannungen entfernen? Dachte da an eine bessere Stellung der äste. Was spricht dagegen?
Grüße Patrick
Re: Meine zwei für den Anfang
Verfasst: 09.05.2011, 09:32
von Jupp
Hallo Patrick
Lass Dich da mal nicht verunsichern, weil da zwei Äste gegenständig sind. Bäume in der Natur haben das auch und stur nach Regeln zu arbeiten bringt oft einen langweiligen Baum hervor. Ein gesunder Menschenverstand, offene augen und die Natur beobachten bring sehr viel mehr. Wir sind in Europa und nicht nicht in Asien oder Afrika. Da sehen Bäume und Gestaltungen oft anders aus, was aber auch mit der Mystik und dem Empfinden der Leute in diesen Ländern zu tun hat.
Thomas hat Dir schon geschrieben wie Du einen sehr guten Weg beschreiten kannst.
Re: Meine zwei für den Anfang
Verfasst: 09.05.2011, 22:11
von Thomas
Patrick hat geschrieben:Mabel1 hat geschrieben:
Aus welchem Grund sollte ich die Abspannungen entfernen? Dachte da an eine bessere Stellung der äste. Was spricht dagegen?
Das bringt nicht wirklich was außer Druckstellen.
Wenn ich Äste so runterspanne bekomme ich sog. Schwibbogenäste.
Wenn ich die vorhandenen Stärkeren Äste nutze und die schräg nach oben aus dem Stamm kommen, knicke ich die auf halber Höhe einfach ab ( durch Schnitt und entsprechend nach unten gerichteter Triebe oder auch Drahten an der Stelle).
Zu den Parallelästen ist natürlich bei dem Baum zu sehen , dass sich an diesen Quirlen, wo 2 oder mehr Äste angehen, sich der Stamm schon knotenartig verdickt.
Daran sieht man, dass diese Regeln neben der Optik oder Tradition auch einen gewisseren tiefen Sinn haben.
Ich sehe da im konkreten Fall schon Handlungsbedarf.
Trotzdem sollte man solche Regeln nicht militant umsetzen , sondern immer
das Individuelle des Baumes als Ganzes sehen.
Re: Meine zwei für den Anfang
Verfasst: 10.05.2011, 21:15
von Patrick
Hey Thomas
Ich denke ich habe begriffen was du meinst. Zumindest habe ich das Druckstellenproblem umgangen. Ich habe die Äste mit PE-Schlauch vor dem Draht geschützt.
Ich dachte, den Weg den ich eingeschlagen habe wäre ein guter, jetzt bin ich noch unsicherer als vorher...
Studiere grade noch etwas Fachliteratur, weiss aber nicht so recht wie ich jetzt weiter vorgehen soll.
Das Drahten der Äste wollte ich vermeiden, da der Baum ein enromes Wachstum aufweist.
Re: Meine zwei für den Anfang
Verfasst: 11.05.2011, 01:00
von Thomas
Hallo Patrick,
der Weg , den Du ,eingeschlagen hast, ist erst einmal richtig.
Das Problem: Es gibt tausende Bücher mit tw. zweifelhaften Infos.
Es gibt nur ganz wenige Bücher mit grundlegenden Infos zu modernem Bonsai.
Ich habe leider auch viele Bäume nicht nur in den Sand gesetzt sondern dauerhaft fehlgestaltet,
weil ich mich auf solche Lehrbuchweissheiten verlassen habe.
Heut sage ich mir: Will ich einenguten Laubbaum gestalten, so gehe zu den Grössen der Laubbaumgestaltung in Deutschland.
Die sind alle greifbar , Menschen wie Du und ich und können Dir mehr vermitteln als alle Bücher zusammengenommen.
Re: Meine zwei für den Anfang
Verfasst: 11.05.2011, 18:19
von Patrick
Meine Intention zu meinen Gestaltungsschritten waren auch Bäume die zB auf der Kokofu ten ausgestellt waren. Spricht waagerechte Äste usw. oder auch Ahorne von Walter Pall.
Frage mich allerdings wie ich denn in Zukunft auf die Verjüngung hinarbeiten soll. Da der Trieb, der nach oben wächst gekappt wurde, ist kaum Wachstum in die Höhe zu erwarten.
Ausserdem bin ich noch auf der Suche nach einer passenden Schale für nächstes Jahr.
Beim Wacholder hingegen hab ich bisher kaum eine Vorstellung wie ich weiter vorgehen sollte.
Ich denke ich werde nicht um einen Besuch bei einer regionalen AK kommen.
Aber ich bin dir für deinen Rat äusserst dankbar, da ich schon gesehen habe an wie vielen Bäumen du arbeistest.
Re: Meine zwei für den Anfang
Verfasst: 15.05.2011, 01:56
von Thomas
Auch die Ahorne von W.Pall sind Japan-Importe, wo meist das Astgerüst von Anfang an konsequent gestaltet wurde.
Die andere Variante gerade bei Dreispitzern wäre alle Äste komplett zu entfernen und die Äste aus dem kompletten Neuaustrieb zu gestalten. Dann kann man alles so stellen, wie man es brauch.
Auch in der BonsaiArt gab es zu diesem Thema schon zig Beiträge.
Das Problem, solche Ratschläge stoßen beim Einsteiger auf wenig Verständnis.
Ich bin ach der Meinung man sollte sich zu Anfang auch nicht die Hürden zu hoch hängen.
Ich würde nicht eine Laubbaum der Kokoku als Vorbild nehmen, sondern eher den Laubbaum auf der Wiese nebenan.
Wichtig ist zu Anfang nicht der perfekte Baum sondern das Erlernen des Umgangs miteinander.
Dazu gehört insbesondere die Kultivierung und Pflege und leiche gestalterische Eingriffe.