Fukubana-Schnitt

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Madame Mume
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Fukubana-Schnitt

Beitrag von Madame Mume »

Ich habe entschieden, daß es sich bei der vermeintlichen "prunus subhirtella" um eine Kirsche "Fukubana" handelt. :!:

Nachdem ich sie ziemlich mißtrauisch über's Wochenende beäugt habe, griff ich heute morgen zur Schere. Vorher-nachher habe ich als Bilder beigefügt. :shock:

Ich habe die Wurzeln nicht freigelegt weil ich die Pflanze noch nicht in eine schale pflanzen möchte.

Den nach innen wachsenden Ast habe ich absichtlich belassen. Er wird sobald wie möglich der Schere zum Opfer fallen aber nicht dieses Jahr.

Als nächstes wird die Gute in den Garten ausgepflanzt und bekommt reichlich Dünger über's Jahr verteilt damit der Stamm dicker wird. Ich habe mir eine So-kan Form vorgestellt, was sich ja mit der Verästelung vereinbaren lässt. Eine Shakan wäre vielleicht auch möglich aber die Form mag ich nicht besonders.

Falls jemandem eine gut Lösung mit dem nach innen wachsenden Ast einfällt... Ratschläge sind jederzeit willkommen!

Hat jemand zufälligerweise Erfahrung mit super-thrive?

Besten Dank,

Madame Mume
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DNA
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Re: Fukubana-Schnitt

Beitrag von DNA »

Was meinst du mit "So kan"? Einen Sokan (Doppelstamm) seh ich da nicht.
Und meiner meinung nach ist ein Chokkan (Streng aufrecht) nicht grad die typische Wuchsform für eine Kirche.
Mit den vielen Ästen da unten hätte man sicher was in richtung Besenform o.ä. hinbekommen, aber die sind ja nun ab.
Madame Mume hat geschrieben: Falls jemandem eine gut Lösung mit dem nach innen wachsenden Ast einfällt... Ratschläge sind jederzeit willkommen!
Darauf zurücksetzen und als Stammverlängerung nehmen. (Ziel: frei aufrecht)
Anders bekommst du wohl keinen Schwung mehr in den Stamm.
Madame Mume
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Beitrag von Madame Mume »

Hallo DNA,

Ich meinte schon einen Doppelstamm mit So-kan. Ich wollte als Nächstes drahten, um die beiden "Haupt-"Stämme auseinander zu biegen, damit ein 45°- 90° Winkel (Pi mal Daumen) erreicht wird. Dann kann ich zwei Kronen draus machen, mit einer tieferen/kürzeren und einer höheren.

Das Bäumchen wird nie viele Blüten tragen. So wie ich gelernt habe, sollten immer nur so viele Blüten am Baum sein wie Mitglieder des Haushaltes sind. Da das Geschenk an eine alleinstehende Person über 50 ist, glaube ich nicht, daß plötzlich durch einen Kindersegen ein Blütenmeer notwendig werden wird.

Ich will das Bild nochmal raufladen, in dem ich einen Dopelstamm sehe, mit viel Phantasie, in der fernen Zukunft...

Ich habe noch ein Bäumchen, einen Ahorn, der geformt werden muß. Würdest Du einen Blick auf "Orange Dream" werfen, wenn ich die Bilder hochlade?

Mit bestem Dank und vielen Grüßen,

Mme Mume
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DNA
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Beitrag von DNA »

Bei einem Doppelstammt sollten sich der Hauptstamm unmittelbar über dem Wurzelansatz verzweigen. Sonst wär es ja kein Doppelstamm ;)
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Ja was soll man sagen. Mir fehlen etwas die Worte.
Du fragst vor einigen Tagen an, was zu tun ist.
viewtopic.php?t=2681

Es kommt die Antwort bessere Bilder und Wurzelansatz freilegen
(da muss man nicht umtopfen) , und dann das Ergebnis.

Um es kurz zu machen, Du hast exakt die Äste weggenommen, die wichtzig wären und die drangelassen hätten ab müssen.

Den Wurzelansatz freilegen ist bei derart Material notwendig, da dieser u.U. am Topfboden ist.
Solange man den nicht sieht, bzw. das, was unter der Erde ist, macht Schnitt und Gerstaltung wenig Sinn.

Die untersten Äste sind die wichtigsten.
Oben wächst immer was nach, da kann man großzügig rückschneiden.
Was unten weg ist, kommt so schnell nicht wieder.
Doppelstamm ist das nicht .
Die Äste entspringen mit Sicherheit nicht in Stammfussnähe (den man ja s.o. auch nicht sieht.)

Ich habe mir gerade heute einen Zierapfel zugelegt und ihn entsprechend grob Vorbereitet.
Prinzipiell ist das analog zu Deiner Kirsche.
Dass ich an dem Baum noch zwei Stammverlängerungen oben habe, hängt einzig damit zusammen,
dass ich mich noch nicht für eine Ansichtsseite entscheiden konnte.
D.D, einer der beiden dicken Stumpen oben wird noch fallen.
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Leider kein Vorher-Bild.<br />Baum vorher 1m, jetzt 20 cm
Leider kein Vorher-Bild.
Baum vorher 1m, jetzt 20 cm
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Madame Mume
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Beitrag von Madame Mume »

Oh je, ich habe mich täuschen lassen von einem Bild... :oops: Ich wollte etwas Ähnliches wie aus diesem Buch... Jedenfalls habe ich das Bild hochgeladen. Gut, die Krone gefällt mir nicht so aber die Idee mit dem Stamm finde ich großartig.
Was haltet Ihr von dem Bild? Der Bonsai ist mittlerweile über 150 Jahre alt und gehörte Kyuzo Murata (der mittlerweile verstorben sein müßte). Und hat meine Fukubana gar keine Chance, so ähnlich zu werden? :cry: Ich meine ja nur... So _ähnlich_...

Viele Grüße,

Mme Mume
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Natürlich kann der so werden, nur erlebst Du das nicht mehr.

So ein Baum wir zunächst in Etappen systemtisch herangezogen.
Die erste Etappe auch bei Deinem Baum ware, die nötige Stammdicke und Stammverjünung zu erzielen.
Dabei spielt die Form erst mal gar keine große Rolle.
Dbei werden nach der Schnitt-und-Wuchs-Methode die oberen Äste fast komplett entfernt, die unteren dürfen ein paar Jahre komlett durchtreiben, ehe sie auch entfernt und durch jüngere ersetzt werden.

Diese Phase kannst du enorm verkürzen, wenn Du etwas älteres Material mit schon entsprechenden Eigenschaften einsetzt.

Wie z.B mein Apfel, er hat schon eine im Verhältnis zur Höhe entsprechende Stammdicke und Verjüngung. Hier kann ich quasi sofort mit dem Aufbau des Astgerüstes beginnen.

Natürlich wird der auch nicht an den gezeigten Baum herankommen ,
aber ich erlebe es noch,
das aus dem ein optisch ansprechender Baum wird.

Konkret für Deinen Baum würde ich entsprechend der Stammdicke eine
geplante
Endhöhe des Baumes veranschlagen, die in Höhe des ersten Triebes auf den Bildern liegt.
Der Rückschnitt erfolgt i.d.R. bis auf 2/3 der Endhöhe, in das rstliche Drittel wächst der
Baum nach dem Austrieb hinein.
Du kannst Dir also nun ausrechnen, wo Du Deine Schnitte ansetzen müsstest.
Madame Mume
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Beitrag von Madame Mume »

Ich will auch einen optisch ansprechenden Baum! Mit einem gaaaanz dicken Stamm und Totholz. So richtig ein Baum der viel ausgehalten hat (und das wird er wohl bei mir müssen)!

Dein Malus ist ziemlich niedlich wollte ich Dir noch sagen. Hat er schon einen Namen?

So, jetzt gehe ich meine Wisterien drahten. Ich habe mich bei ihnen für eine Literatenform entscheiden. Sieben Krümmungen, nicht wahr?

Ab jetzt wird super-thrive benutzt. Ich bin mal gespannt ob das Zeug hält was es verspricht.

Ich habe gezählt: Fünfzehn Bäumchen sind zusammengekommen, aus denen Bonsai werden sollen. Ich weiß nicht, wie ich so schnell zu solch einem Baumsegen gekommen bin... :wink: Jedenfalls, als gestern die subhirtella kam, die den Stein ins Rollen brachte, hatte ich richtiges "Bonsaifieber".

Viele Grüße,

Mme Mume
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Ich kenne das mit dem Bonsaifieber.
Mein Rat, gehe die Sache ruhig an.
Suche Dir brauchbare Literatur bzw. belies Dich im Net.

Beginne mit einfachen Stilformen ( Chokkan, Moyogi) und gängigen Arten (Wacholder, Kiefer, Feldahorn, Ulme, Buche).

Laß die unteren Äste dran, das hast Du evtl. bei Deiner Kirsche gelernt.
Die können wichtig sein und werden. Abschneiden kann man immer, drankleben nicht mehr.

Gehe mal zu Leuten, die Erfahrung haben (Arbeitskreise ,Workshop).
Das erspart Irrwege und Verlußte und man bekommt Tippps, die in keinem Buch stehen.

Ich kann nur sagen, ich habe jahrelang ohne Net. und Anschluß für mich allein rumgewurstelt und weiß um die fehler die man macht am Anfang.
Die kann man sich ersparen.

Siehe auch meine Seite mit Einsteigertipps.
http://home.arcor.de/pallmers.home/Bonsai/Bonsai.htm
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