Licht auch Nachts?

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Hanswerk
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Re: Licht auch Nachts?

Beitrag von Hanswerk »

Haaku hat geschrieben:Thomas sagte zu dem ständigen Licht, insbesondere auch Nachts doch schon was Sache ist: "Bäume sind keine Menschen die Nachts ihren Schlaf brauchen." Von daher ist es egal wie lange wieviel Licht die Bäume kriegen. Ich frag mich eh warum das Thema nochmal aufgegriffen wurde wenn die Frage eh beantwortet wurde :wink:
Ja ,da hast du durchaus recht!!ich habe ja auch lediglich mal ein bild posten wollen ,um das mal zu illustrieren,weiter oben haben wir alles physikalische ja bereits geklärt... :wink:

wir sind halt alle visuelle wesen...pics sind halt alle mal anziehender als text... :wink: :wink:

also ,meinen bäumen geht es gut ....keine veränderung bislang festzustellen,die beleuchtung wurde wie gesagt im januar erneuert,letztes jahr wars dunkel.

und ich hab mich auch visuell mit dem flutlich arrangiert...wer hat schon einen beleuchteten balkon, um auch nachts seine bäume zu betrachten...grins

danke allen für die Hinweise und gruss aus berlin

Hans
Samurai93
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Re: Licht auch Nachts?

Beitrag von Samurai93 »

Ich sehedas ähnlich wie Corinna. Also entscheidend ist nicht was du siehst, sondern, was die Pflanze sieht. Für uns ist eine Lampe mit höherer Wattzahl heller. Bei Pflanzen ist die Einheit Lumen entscheidend. Es gibt ja auch spezielle Lampen zur Beleuchtung von Pflanzen. Auf denen steht dann immer die Lumenzahl drauf. Natürlich steigt bei höherer Lumen-Zahl auch die Watt-Zahl, wie schon richtig gesagt wurde. Solche Lampen sind also auch echte Stromfresser und ich glaube nicht, dass solche vor deinem Balkon stehen. ;)

Bonsaigrüße von Chris-Julian
Viele Grüße
Chris-Julian
Haaku
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Re: Licht auch Nachts?

Beitrag von Haaku »

Ist bei Pflanzen nicht "Lux" das entscheidende? Ein Ausschnitt aus WALTER PALLS Indoor Beitrag "...An einem sonnigen Tag im Sommer werden im Freien etwa 80 000 Lux, bei Bewölkung 30 000 Lux und im Winter nur etwa 10 000 Lux gemessen (Lux = Einheit der Beleuchtungsstärke)." Da wird von Lux gesprochen und nicht von Lumen. Noch ein Auszug daraus "...Hinter der Scheibe eines Südfensters stellt man dann nur noch zwischen 10 % und 50 % der draußen gemessenen Lichtintensität fest." Wenn das Bäumchen also schon HINTER der Fensterscheibe zu wenig Licht abkriegt von der SONNE bin ich mir zu 100% sicher das das elektrische Licht was da auf die Bäumchen "scheint" absolut NICHTS bewirkt. Das klingt etwas aggressiver und böser als es soll. Ist aber gar nicht so böse gemeint :wink:
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Daniel Kneifel
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Re: Licht auch Nachts?

Beitrag von Daniel Kneifel »

Das wird ja hier zu einer technischen Debatte, bei der mit Fremdworten um sich geworfen.

Also einfach gesagt:
Bei der Einheit LUX handelt es sich um die LICHTSTÄRKE gemessen an einem Punkt der beleuchtet wird.
Bei der Einheit LUMEN handelt es sich um die LICHTMENGE, wobei eine Fläche betrachtet wird.

Beide Einheiten können bei der Bewertung der richtigen Beleuchtung von Pflanzen zu Rate gezogen werden. Wenn Walter Pall nur von LUX redet ist das soweit in Ordnung, denn er bezieht sich auf das Sonnenlicht, bei dem die Lichtstärke durch bestimmte Faktoren (bedekter Himmel usw.) beeinflusst wird. Die Lichtmenge hingegen spielt hierbei eher die Rolle einer Konstanten, denn der Lichtkegel scheint bei dieser Lichtquelle nicht veränderlich zu sein :wink:
Ganz anders ist dies bei künstlichem Licht (ich spreche hierbei dank der Aquaristik aus Erfahrung). Hierbei müssen beide Einheiten betrachtet werden, denn was nutzt eine stark gebündelte Lichtquelle mit viel Lux, wenn sie auf die Fläche bezogen die Pflanze nicht richtig ausleuchtet, also nicht genug Lumen erzeugt. Ich hoffe das reicht um erstmal Licht ins Dunkel zu bringen??? :)

Schönen Gruß
Daniel
Ban-Zai
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Re: Licht auch Nachts?

Beitrag von Ban-Zai »

Also es ist schon im Prinzip Watt entscheidend. Watt ist die Leistung, also Joule pro Sekunde. Je nach Wellenlänge hat ein Photon eine bestimmte Energie, 10 hoch -19 Joule, z.B. Wenn man also die Leistung hat und die Wellenlänge, dann kann man errechnen, wie viele Photonen pro Sekunde ausgestrahlt werden. Und bei der Photosynthese ist es ja das Photon, das die Reaktion hervorruft, also ein Wassermolekül spaltet, etc. Dadurch kommt auch die Präferenz der Pflanze für bestimmte Wellenlängen zu Stande (Quantenmechanik).
Je mehr Watt also, desto mehr Photonen.

Da es natürlich einen großen Unterschied macht, ob man eine Glühbirne mit 20 Watt hat, oder einen Laser - da die Glühbirne die Energie rundum abstrahlt und der Laser nur auf eine sehr kleine Fläche, kommt die Intensität ins Spiel, die Lichtleistung pro Fläche. Ob sich das nun Lumen oder Lux oder was weiß ich schimpft, davon habe ich keine Ahnung - das weiß aber sicher Wikipedia (P.S.: das sind dann wohl die Lux, hab grad nachgesehen).
Ein Beispiel: Die Sonne ist ja wahnsinnig hell und man würde sagen, dass sie wahnsinnig viel Energie transportiert. Tut sie schon auch, aber halt auch auf eine große Fläche. Auf den mm2 umgerechnet, ergeben sich, wenn ich mich recht erinnere, 100 mW (Angaben ohne Gewähr, ich glaube noch weniger...), gängige Laser gibt es mit 50 Watt (!!!), der Lichpunkt ist auch nur einige mm2 groß, auch getunete Laserpointer gibt es mit mehr Leistung - Augenschäden incl. Beim 50 Watt Kameraden verkocht die Netzhaut...

Nochmal zur (vermuteten) Na-Dampf Lampe: Der Peak liegt bei 590 nm. Für deine Pflanzen eher nicht relevant.

Hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen :mrgreen:
Viele Grüße,
Corinna
Daniel Kneifel
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Re: Licht auch Nachts?

Beitrag von Daniel Kneifel »

Hallo,

also sagst du selbst, dass es eigentlich um die Einheiten LUX oder LUMEN geht.
Watt sagt einfach garnichts aus, was für die Pflanzen von Bedeutung ist, da die Wattzahl eine Aussage über die Leistung macht, jedoch an einer völlig falschen Stelle des Prozesses. Die Leistung die in der Glühbirne entsteht kommt nämlich nicht 100% an, da ein Großteil der erzeugten Energie in Form von Wärme "verpufft".

Eine 100W Glühbirne beispielsweise gibt genauso viel "Licht" ab, wie eine 20W Energiesparlampe, denn die Energiesparlampe ist deutlicher effektiver (weniger Abwärme). Wenn dann noch durch beide Bauarten die richtigen Wellenlängen ausgesendet werden, kommt bei der Pflanze faktische die gleiche Lichtmenge, bei unterschiedlicher Wattzahl an.
Entscheident ist mit sicherheit die Wattzahl, aber erst dort, wo die Photosynthese vollzogen wird...Die Einheiten LUX und LUMEN beziehen sich unmittelbar auf den Ort des Geschehens und sind daher die besseren Einheiten um eine Aussage über das Licht zu machen.
Ein anderes Beispiel sind meine T5 Röhren im Aquarium. Diese bringen mehr Licht ins Becken im Vergleich zu gleichlangen Röhren älterer Bauart. Und das bei geringerer Wattzahl.

Fazit: Watt ist wichtig aber erst in der Pflanze. Die auf dem Leuchtmittel angegebene Wattzahl ist nicht die Leistung des Lichts und kann nicht pauschal übernommen werden. Lux und LUMEN sind Einheiten die Aussagen auf das Licht an sich beziehen und nicht über die Lichtquelle...

Mit den besten Grüßen
Daniel Kneifel
Haaku
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Re: Licht auch Nachts?

Beitrag von Haaku »

Kurz: Es ist egal wieviel und wie lange das Licht scheint Nachts da es einfach zu schwach ist um von der Pflanze "wahrgenommen" zu werden.
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Daniel Kneifel
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Re: Licht auch Nachts?

Beitrag von Daniel Kneifel »

Dass das Licht nachts (wie auf den Fotos zu sehen) zu schwach ist, haben wir schon vor Zeiten festgestellt.

Hier gehts eigentlich nur noch um eine Grundsatzdiskussion, die hier vielleicht nicht mehr reingehört, aber doch interessant erscheint. Oder???
Vielleicht sollte der Admin diese Diskussion einfach verschieben.
Ban-Zai
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Re: Licht auch Nachts?

Beitrag von Ban-Zai »

@Daniel: Also bei einer Glühbirne stimmt das, aber diese liegt hier sicher nicht vor. Energiesparlampen, die Natriumdampflampe, etc., da drin sind Niederdruckplasmen, im Englischen auch "kaltes Plasma". Der Wirkungsgrad ist natürlich auch hier nicht 100%, aber spielt schon in einer anderen Liga, wie du ja auch schon gesagt hast. In Niederdruckplasmen findet kaum Energieübertragung von Elektronen auf Ionen statt, weil die Plasmendichte zu gering ist.

Die Sache ist aber doch die: Wer hat schon ein Messgerät zuhause? Ich hab mal nachgeschaut, für mich persönlich damals. Der Spaß kostet an die 100 €. Da ist - gerade eben bei Nicht-Glühlampen die Wattzahl eine gute erste Richtlinie, weil die eben ohne Probleme nachgefragt / nachgeschaut werden kann, da ja ein Großteil nicht unbedingt tief in der Lichtmaterie drin ist und auch nicht so ein Gerät anschaffen will (ich habs dann auch nicht getan für meine paar Bäumchen). Lumen / Lux sind sicher die fachmännisch korrekten Angaben, aber in der Praxis für Ottonormalverbraucher fast ohne Aussagekraft, wenn man mal eben wissen möchte, ob das für die Pflanzen so grob ok ist. - Mir hilft das auch nicht groß weiter ohne Gerät und ich studiere das (Niederdruckplasmen / Quantenmechanik)... Mit ein bisschen Taschenrechnerspielchen ginge es vllt. irgendwie näherungsweise, aber mehr auch nicht.
Bei den Lumen ginge es noch einigermaßen, hängt ja mit dem Wirkungsgrad zusammen und da gibt es Tabellen, scheint sich, aber wie gesagt: Wenn man da nicht drin ist in der Materie, ist das halt schon kompliziert.
Viele Grüße,
Corinna
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