Eins vorneweg: ja, ich habe die Suchfunktion benutzt und auch diverse Themen von neu bis alt in diesem Forum und auch anderswo (größtenteils empfehlenden Links folgend) gelesen. Sicherlich nicht genug, denn das hat man wohl nie.
(BTW: Da Thomas das wohl auch lesen wird, möchte ich anmerken, dass ich seine Seite zwar höchst informativ finde, man diese via Google aber nur schwer findet. Vielleicht ist das ja gewollt, ich kann es mir aufgrund der Zielgruppe aber nicht vorstellen)
Ich habe mich also schon ein wenig mit der Bonsai-Thematik befasst und bin mit einer Serissa auch schon schön auf die Nase gefallen. Ich kaufte sie letzten Dezember und hielt sie bis vor ein paar Wochen. Es gab Hochs und Tiefs, aber letztlich weiß ich, dass das nicht funktionieren konnte. Allerdings gelangte ich zu dieser Erkenntnis erst nach dem Kauf - nix Neues also.
Ach ja, dieses Buch hier "Bonsai für die Wohnung von Paul Lesniewicz" nenne ich auch mein Eigen.
Nun aber zum Thema. Es wird etwas ausführlicher, aber das ist der Preis dafür, dass ich nicht bloss eine "Hilfe xy-Frage" Stelle

Einigen wird es grauen, aber es geht um Indoor-Bonsai. Ich habe ganz einfach keine andere Möglichkeit. Da die Umgebungsbedingungen ja allgemein und sicherlich zu recht als essentiell eingestuft werden, möchte ich darauf näher eingehen.
Ich bin leider Pendler, was heißt, dass ich zu Hause (Dresden) Montag morgen theoretisch (aber ungern) die letzte Möglicheit zum Gießen habe und erst Freitag spätabends wiederkomme. Das sind im Schnitt ca. 110 Stunden, die die Pflanze ohne mich auskommen müsste. In der anderen Wohnung (Chemnitz) residiere ich entsprechend von Montag spätnachmittag bis Freitag morgen, was die Allein-Zeit auf ca. 85 Stunden bringt. Beides anscheinend nicht sehr rosige Aussichten, oder?
Balkon, Garten oder grosses Fensterbrett (schon gar nicht mit Umzäunung) gibt es nicht, weder bei der einen, noch bei der anderen Wohnung. Allerdings ziehe ich bspw. die Möglichkeit der künstlichen Beleuchtung (mit Zeitschaltuhr) zumindestens bei mir zu Hause (also die 110h-Wohnung) in Betracht. In der anderen Wohnung möchte ich nicht allzuviel umbauen, da ich nur zur Zwischenmiete wohne. Was das Bewässern angeht, so müsste ich mir wohl auch Gedanken machen. Dazu aber später.
Zur 110h-Wohnung kann ich genaue Angaben machen, zur anderen mangels Erfahrung nicht. Das heißt, dass ich auch die 110h-Wohnung gerne für den/die Bonsai nutzen möchte. (Wofür auch die künstliche Beleuchtung und andere größere Einrichtungen sprechen würden).
Zur Verfügung steht eine ganze Regaletage (Augenhöhe) im dritten Stockwerk einer Einraumwohnung in einer Plattenbausiedlung, Fensterrichtung Nordost, Regal steht senkrecht dazu und wird morgens (je nach Jahreszeit bis mittags) von Osten aus ausgeleuchtet. Die Regaletage ist etwas über 30cm hoch und (mit etwas Platz zur Wand) ca. 35cm tief. Daraus ergibt sich die Frage, ob sich für die entstehenden Abstände zu den Pflanzen überhaupt geeignete Leuchtmittel finden (verbrennen sollen sie ja auch nicht)?
Im Plattenbau ist es erfahrungsgemäß sehr trocken (keine Messwerte vorhanden), weshalb ich wohl jede Menge (und wohl vor allem große) Verdunstungsschalen in das Regalfach stellen müsste. Ggf. im späteren Verlauf ausgeprägt als Unter-Untersetzer, erscheint das sinnvoll?
Bei mir wird wenig geheizt, d.h. im Sommer ergeben sich ca. 25°C bis hin zu 30°C (so ist das eben im Plattenbau), während im Winter ca. 17°C bis 19°C herrschen. Geschlafen wird generell bei angekipptem Fenster, was eine Nachtabsenkung mit sich bringen sollte (im Winter bis 12°C runter). Die Abstände zum Fenster (Mittelpunkt) sind ca. 2m bzw. 5m. Achtung: die Nachtabsenkung erfolgt natürlich nur, wenn ich auch zu Hause weile (also nicht in den 110 Stunden!).
Gießen...da wird es schwierig in Anbetracht der Abwesenheitszeit. Vielleicht mit großen, flachen Schalen als Verdunstungs- und Grundwasser gleichzeitig? Eventuell mit geeigneten Fäden und hochgestellten Schalen (gegen nasse Füße)?
Irgendwelche Ideen, speziell auf die Pflanzenwahl bezogen? Hat das Unterfangen unter diesen Bedingungen überhaupt Sinn? Einige werden vielleicht jetzt sagen, dass Indoor sowieso nie Sinn haben. Naja.
Prinzipiell bin ich auch nicht an irgendwelchen besonders raren und exotischen Pflanzen orientiert (nett wär's schon), sondern an den Möglichkeiten der Gestaltung. Ich würde mich jetzt spontan auf holzende Pflanzen orientieren, die in unseren Breiten auch generell als Zimmerpflanzen gehalten werden. So z.B. Hibiscus, evtl. Efeu (jaja, das Holzen dauert da ein klein wenig), evtl. Affenbrotbaum. Vielleicht ist auch ein Ficus einen Versuch wert, was meint ihr?
So denn, lang genug ist's geworden, ich hoffe, ich habe nichts essentielles vergessen. Für Rückfragen stehe ich natürlich zur Verfügung.
Ciao
Wolle