Yamadori-- basic-fragen

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Tightman
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Yamadori-- basic-fragen

Beitrag von Tightman »

Hallo Zusammen! :D

ich bin neu hier und starte gleich mit ein paar fragen zum thema yamadori. ich hab es bisher zwar immer irgendwie hinbekommen, aber eine genaue antwort auf diese fragen habe ich bisher noch nicht gefunden (gibt es eine)?

1) Bei kleinen findlingen(yamadori) hatte ich schon endloslange wurzeln (100cm). ist es sinnvoll die als ganzes am baum zu lassen? lieber stutzen um wurzelwachstum anzuregen?
wenn ich genügend wurzeln habe (kompletter ballen), kann man die wurzeln schon beim ausgraben stutzen ohne zu sehr zu schwächen?

2) Nach starkem wurzelverlust reduziere ich blattmasse. aber wie ist das wenn die wurzeln für das vorhandene laub ausreichen? sollte man trotzdem zurückschneiden, um zb neues triebwachstum anzuregen? (hatte diese frage vor allem bei heckenpflanzen, hainbuche, buchs)

3) Wenn ich frisch ausgegrabene pflanzen in substrat mit viel blumenerde pflanze: stört da evtl die grunddüngung der erde? lassen sie sich auch in reine blumenerde oder graberde pflanzen?


Vielen dank im vorraus :lol: ich hoffe auf interesse zu stoßen.
frimpong
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Beitrag von frimpong »

Hallo,
bei yamadori gibt es keine allgemeingültige Regeln für alle Pflanzen.
Man bedenke das Thema Zeit. Es dauert schließlich meist Jahre, bis aus einem Findling ein schöner Bonsai wird. (das betrifft zumindest junge Bäume). Also nimmt man anfangs in Kauf, dass der Baum einen großen Wurzelballen hat, der erst langsam reduziert wird. Bei wenig Ballen, die langen dickeren Wurzeln beschneiden, keinesfalls die Faserwurzeln.
Stamm und Blätter werden auch erstmal vernachlässigt, es sei denn, man gräbt einen Baum mit dickem hohem Stamm aus.

Ich würde einen Baum mit großem Wurzelballen erstmal in einen Plastikcontainer setzen und den Ballen gar nicht reduzieren. Einfach ein Torf-Sandgemisch am Rand beigeben, damit die Wurzeln Luft bekommen. Blumenerde würde ich gar nicht nehmen. Den Baum dann eher kühl, aber hell stellen (keine pralle Sonne). Dann heißt es warten, ob die Knospen sich nur öffnen oder aber sogar Langtriebe bilden. Bei Langtrieben kann man davon ausgehen, dass der Baum das Ausgraben verkraftet hat und im Container weiter wächst. Wenn das Längenwachstum der Triebe ausbleibt, kann das bedeuten, dass der Baum nur aus dem Potenzial des Stammes treibt – also unbedingt warten und nicht zu früh freuen.

Das sind nur ein paar Hinweise - denn es gibt riesige Unterschiede je nach Baumart. Auch der Zeitpunkt zum Ausgraben ist verschieden. Rotbuchen sind zb sehr empfindlich. Wenn sich die Blätter öffnen, hat man fast keine Chance mehr zum Ausgraben. Wenn es ein schöner Baum ist, also bis zum nächsten Jahr warten!

Spezielle Erfahrungsberichte zu einzelnen yamadori (je nach Baumart) kann man ja im Internet recherchieren (googeln)

Gruß Thomas
"Reinheit ist auch Schönheit"
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