"Fake Bonsai" gekauft, was tun?

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KnutWuchtig
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"Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von KnutWuchtig »

Hallo zusammen, ich habe mir im Januar einen Bonsai im Baumarkt gekauft (Es soll sich um einen Lohrbeerfeigenbaum handeln). Nachdem ich mich dann mehr in das Bonsai-Thema eingelesen habe, habe ich auch von den "billigen" Bosais (ist das der Plural?) gelesen, die eigentlich nur aus einem Baumstumpf bestehen in die dann Äste "verpflanzt" werden. In Sorge, dass es bei meiner (durchaus günstigen) Neuanschaffung auch um einen solchen Bonsai handelt, musste ich feststellen, dass meine Sorgen bestätigt wurden.

Meine Frage wäre jetzt: Wie pflegt man einen solchen Bonsai im Vergleich zu richtigen Bonsais? So wie ich gelesen habe, kann man einen Ficus ja normalerweise ohne Probleme etwas mehr beschneiden. Meiner hat ja momentan etwas Ähnlichkeit mit einem Busch, weshalb ich ihn gerne umfangreicher beschneiden würde.
Kann man ihn genauso beschneiden wie einen richtigen Bonsai? Ich vermute die eingepflanzten Äste sollte man nicht zu stark beschneiden, da diese vllt. nicht so stark nachwachsen und den Stamm wohl am Besten gar nicht beschneiden?
Wie sieht es bei solchen Fällen mit düngen aus? Macht man das genauso wie bei einem richtigen?
Kann man die Äste genauso drahten um sie nach unten zu korrigieren?

Wäre es ein richtiger Bonsai, wären meine ersten Gestaltungsmaßnahmen folgende:
  • Den Stamm etwas sichtbarer machen indem kleinere Äste am Stamm abgeschnitten werden
  • Die Krone etwas ausdünnen
  • Den längeren linken Ast um ca. fast die Hälfte kürzen
Des Weiteren finde ich, dass die unteren Äste etwas dicker sein könnten. Nach dem, was ich jetzt gelesen habe würde man da bei einem richtigen Bonsai die oberen Zweige stärker ausdünnen würde (Stichwort Apikalominanz). In diesem Fall würden die eingesetzten Äste aber vermutlich garnicht dicker werden können, da sie nicht vom Stamm ausgebildet wurden, oder?

Eine gute Nachricht war jedenfalls, dass der Topf unten Löcher hat. Eine schlechte allerdings, dass da schon die Wurzeln rauskommen - das heißt dann wohl umtopfen?

Könnt ihr mir noch allgemeine Einschätzung zum Zustand des Baumes geben? Welche Maßnahmen würdet ihr mir (nicht) empfehlen?


Viele Grüße
Frank
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ReneF
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von ReneF »

Du kannst den ficus pflegen wie alle ficcis. Und wann ist ein Bonsai denn ein richtiger Bonsai ?
Aus meiner Sicht gibt es keine falschen Bonsai. Es gibt gut gemachte und weniger gut gemachte . Ein Falscher, wäre dann aber aus Plastic ;)
Wenn du die untern Äste dicker haben möchtest , würde ich die an deiner stelle nicht so oft beschneiden . Und auch nicht runter drahten oder binden . Sondern eher einge Zeit nach oben binden .

hm.. jo den lagen Ast auf der linken Seite würde ich auch um einiges einkürzen . Was die angepropften Äste angeht...hm... Da gibt es so einige Bonsai bei den es gemacht wurde. Manchmal ist es gut gemacht, manchmal weniger gut. Ich persönlich habe aber schon feststellen müssen das es vorkommt das solche Äste irgentwann abgestoßen werden.

Zum weiter gestalten kann ich dir so nichts sagen .Außer ... wie sieht den ein baum so aus ?
In was steht der drinn ? In lehmerde? Ich würde den auf alle Fälle neu topfen und neue Erde können. Es schwören sehr viele auf Akadama oder soLch änliche Dinge . . Die wahl des Substrates hängt auch nen bischen von dem Giesverhalten ab. Erde wird anders gegossen als Akadama. Das soll heißen es gibt Substrate da kann man fast nicht übergiesen, aber doch zu wenig . Bei anderen ist das dann wieder andersrum ;)


Wie man nun Ficus Pflegt und auch neu Topft , da gibt es genügent zu lesen.

http://bonsaiforum.de/viewtopic.php?f=10&t=4416 schau hier erst mal .

lg
Zuletzt geändert von ReneF am 17.03.2013, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
TeKiller
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von TeKiller »

hallo,
deinen ficus musst du, wie du schon selbst festgestellt hast, umtopfen. eine anleitung findest du hier in den fachbeiträgen. beschneiden kannst und musst du ihn auch. der ficus verträgt einen kräftigen rückschitt ohne probleme. es gibt keine richtigen oder falschen bonsai. es gibt eben nur bonsai oder pflanzen der selben gattung wie bonsai, aber so gestaltet sind, dass sie wie karikaturen davon wirken. das ist wie mit den ganzen ramschläden in touristenorten im ausland. in jedem laden, egal welches land, findest du den selben mist wie bedruckte handtücher oder schneekugeln, von denen touristen glauben dass sie ein stück kultur mit nach hause bringen, wenn sie es kaufen und dabei nur mit billigem müll abgezockt wurden, der nicht ansatzweise die seele des landes repräsentiert. genauso werden bonsaiunerfahrene in den glauben versetzt, dass sie für günstiges geld ein kunststück erhalten. ein über jahre mit liebe gepflegten baum.
ReneF
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von ReneF »

TeKiller ,

ja , da ist leider was drann . Aber für günstig Geld stimmt leider nicht immer . Meist werden auch sachen überteuert verkauft nur weil man vor dem Artikel "Bonsai .... " schreibt.

lg
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Thomas
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von Thomas »

Hallo,
Du musst Dich natürlich zunächst selbst fragen, warum Du den Baum gekauft hast.
Sicher, weil er Dich irgendwie angesprochen hat.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Äste evtl. aufgepfropft sind.

Propfen ist durchaus eine bei Bonsai gängige Technik.
Wenn sie gut ausgeführt ist, d.h. sie auf den ersten oder sogar den zweiten Blick nicht auffällt und auch sonst keine größeren Wunden sichtbar sind , ist das doch ok.
Auf den ersten Blick sehe ich bei Deinem Baum nicht, dass es dahingehend irgendeinen Makel gibt.
Über die Gestaltung, z.B. die aus meiner Sicht grausige S-Stammform kann man streiten, aber das ist immer eine Frage des individuellen Geschmacks.

Kurz und gut, es spricht nichts dagegen, dass aus diesem Ausgangsmaterial an ansprechender Bonsai wird.
Drahten oder hoch und runter biegen brauchs Du den Gar nicht, nur schneiden, schneiden , schneiden.
Als ersten Schritt alle Äste und Zweige auf 1-2 Blätter.
Die langen Äste oben stark einkürzen und ich würde auch den Stamm oben 1/3 runtersetzen.
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KnutWuchtig
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von KnutWuchtig »

Hallo und vielen Dank für eure Ratschläge, besonders an Thomas für das Bild. Meine Bedenken wurden jetzt wieder zerstreut.
Genau an die von Thomas markierten Stellen hatte ich auch gedacht, bevor ich das mit den aufgesetzten Ästen entdeckt hatte.

Wenn ich den Stamm kürze, bildet der dann noch selber eine Krone aus? Die momentane ist zumindest eine aufgepropfte. Ich habe mal ein Foto von dem entsprechenden Stammabschnitt, der abgeschnitten werden könnte, gemacht:
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Ist eigentliche Schnittstelle ist da leider nicht so gut zu erkennen. Was man aber sieht ist, dass der obere Teil des Stamms sich teilt. Die zukünfitge Schnittstelle würde dann kurz vor der Teilung sein. Ganz oben sieht man auch, dass der Stamm einfach abgeschnitten wurde, anscheinend ohne die Regeneration an der offenen Stelle zu fördern. Die Schnittstelle selber ist auch ausgetrocknet/tot.
Um den Stamm zu kürzen habe ich auch noch kein passendes Werkzeug (momentan nur eine kleine Bonsaischere für Zweige). Nimmt man da eine Astschere oder sägt man da am Besten? Könnt ihr ein Werkzeug empfehlen?

Ich habe auch noch eine Frage zum Umtopfen: sollte man denn wirklich eine neue/größere Schale nehmen? Wenn die Äste so stark beschnitten werden und die Wurzelspitzen auch, braucht der Baum dann noch einen größeren Topf?
Ist es denn ratsam alle Maßnahmen (beschneiden+umtopfen) so kurz aufeinander durchzuführen? Allein die Astbeschneidungen sind doch bestimmt schon eine Belastung für den Baum.

Es kam von euch noch eine Frage zum Boden. So weit ich das beurteilen kann, ist der noch relativ locker. Ich würde den jetzt nicht als Lehmpampe einstufen.

Sorry für die vielen Fragen und danke für eure Gedult für diejenigen, die bis hierher durchgehalten haben :)
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Thomas
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von Thomas »

Hallo,
die Schale ist von der Größe her ok.
Natürlich kannst Du auch nächstes Jahr topfen.
Dem Baum macht das aber wenig aus , wenn Du das dieses Jahr machst.
Evtl. suchst Du Dir auch jemand, der Dir hilft beim ersten mal.

Die Krone würde ich erst einmal nur absägen und die Stümpfe zunächst stehenlassen.
Die kannst Du dann noch bearbeiten, wenn die neue Krone (gelbes Kreuz), die ja auch nur gepfropft ist, sich stabilisiert hat.
Ikenje
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von Ikenje »

Meine Meinung zu diesen Bäumen ist geteilt...dadurch das die Unterlage ein Ficus retusa zumindest meistens...der Rest ist gepfropft warum man das macht ist mir ein Rätsel...der der retusa auch ohne diese äste sicher genau so aussehen würde!! Mir hat man ein gingseng geschenkt ist nett gemeint aber schade um die Pflanzen...ist das selbe wie dein Baum!! Hab die falschen äste abgemacht und lass denn retusa durch treiben...würde ich in deinen fall genau so machen!!! Dann hat man nicht mehr diese schlecht gemachten Ansätze....
Lg ikenje
ReneF
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von ReneF »

Es gibt ja viele bonsai bei denen Äste gepropft sind. Ist auch okay wenn es gut gemacht ist .
Der ficus "ginseng" - meist die dicken Speicherwurzeln auf die gepropft wurde- einige sehen aber auch so aus wie auf dem Foto hier. Das ist ein ficus retusa/ microcarpa, die gepropften Äste hat man aber - soweit mir bekannt- von einer anderen Art Ficus genommen ( ficus panda). warum man da nicht die gleiche Art nimmt...hm..weiß ich auch nicht, interessiert mich aber mal .

Ich habe mal bei einen Ficus "Ginseng" der in einem Gartencenter angeboten wurde- und auch so aufgemacht war wie der hier im Thread - etwas unter der Erde gefühlt und auch diese dicken speicherwurzeln festgestellt.

mal davon abgesehen das es kein Ficus "Ginseng" gibt ( ist nur ein verkaufsname ), weiß jemand warum man beim Propfen eine andere Art nimmt ?Also speziell bei den Ficus "ginseng".

@ KnutWuchtig

du ikenje hat nicht so unrecht, ab und dann ganz neu aufbauen( so nach und nach zumindest) . Ich persönlich finde diese Gestaltungsform nicht so gut, auch nicht so recht passent zum Ficus. Aber ich habe mir diese S - Form aber auch sowas von übergesehen ....

lg
Zuletzt geändert von ReneF am 28.03.2013, 22:32, insgesamt 2-mal geändert.
Ikenje
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von Ikenje »

Zum Gingseng kann ich eben auch nur sagen das der Panda der dadrauf ist nicht lange Grün bleibt...und schnell die Blätter fallen lässt...hat einer auch diese Meinung?? Vielleicht ist das auçh die logische Erklärung...welcher unerfahrene weis das wenn der Panda aufgibt der retusa wieder durch treibt bis dahin ist er in der Biotonne....weil was lange hält und gut wächst wie der retusa...so eine Pflanze kauft man auch dann nicht so oft...weil bleibt ja am leben!!! Dann kann ich nur z.b carmona nennen billig schnell tot und läuft immer in Baumärkten...habe lange im Pflanzenhandel gearbeitet!!! Es wird alles auf kurze Lebenszeiten Protuktziert...um Geld zu machen....Interesse am Lebewesen Pflanze gleich Null!!!!
Ich hatte mal ne Seite gefunden wo man bonsais kaufen kann ab 50000 Stück und Fotos wie die verschifft werden...man kann da eben nur darfür sorgen sowas nicht zu kaufen...
ReneF
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von ReneF »

Ikenje,

ja , ich hab die Erfahrung auch schon gemacht das solche Äste abgestoßen werden. Warum man das so macht weiß ich nicht .....

Du , was so als Bonsai für teilweise sogar teures Geld ( leider teilweise auch bei Fachhändlern) verkauft wird ist ne Frechheit . kann mich erinnern das mir vor ..naja 18 jahren vll ... ein Fachhändler eine chinesiche Ulme verkauft hat , knap 400 DM :D. Ich hab ihn gesagt ich könne nicht kühl überwintern, er sagte, das wäre kein Problem die chinesiche Ulme kann bis 22 grad in der Wohnung überwintern . Ich hab den damals gekauft .. was weiter passiert ist kann sich jeder denken ?;)
das ist aber auch im "normalen" Pflanzenhandel so, das Pflanzen als Zimmer-Pflanzen verkauft werden die sich nicht lange halten .

Und wie schon gesagt ist ja auch nicht alles Bonsai wo bonsai draufsteht ;)
Teilweise werden da Sachen verkauft , da bekommt man als Topfpflanze im Pflanzencenter oder Baumschule besseres., für weitaus.. weitaus weniger Geld .

Ein Anfänger ( war ja auch mal einer) , oder jemand der nur mal so einen bonsai als Deko haben möchte weiß das nicht, der sieht auch mit anderen Augen. man kann nur allein mit der Bezeichnung "Bonsai" Geld machen .. bonsai samen, bonsai tisch , bonsai licht , bonsai ... bonsai .. ;) alles natürlich teurer, is klar ! ist ja auch Bonsai :D .

An den allermeisten Bonsai sachen ( auch bäume ) wÜrde ich heute ungesehen vorbei gehen.
Früher fand ich alles faszienierend und habe wirklich viel lergeld bezahlt.

LG
Zuletzt geändert von ReneF am 28.03.2013, 23:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Thomas
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von Thomas »

Warum das gemacht wird ist einfach erklärt.
Da werden im Feld einfach Bäume ohne Rückschnitt wachsen gelassen, um in kürzester Zeit ohne großen Aufwanddicke verholze Stamme in Massen zu erhalten.
Die werden dann rigoros gekappt und wieder Laub drauf gepropft um wieder zur gedrungenen Form zu kommen.
Es gibt da nur einen Plan, nämlich in Massen billig produzierte Ware auf den Markt zu werfen nach der Germany mit seiner Geiz-ist-geil-Mentalität lechzt.
Und man sieht ja , die Teile werden gekauft.
Wer sich ernsthaft mit Bonsai beschäftigt bzw. sich auch als Einsteiger im Vorfeld bischen kundig gemacht hat, lässt besser die Finger davon.
ReneF
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von ReneF »

Thomas ,
ja du hast recht , ich sehe das genauso. Aber interessieren würde mich warum die einen anderen Ficus zum Propfen nehmen und nicht von der selben Pflanze/ oder zumindest selben Art ? was gibt es da für Gründe ?

Du , das sowas gekauft wird hat aber nichts mit der geiz -ist- geil Mentalität zu tun.
Viele wissen es nur nicht besser und dennen kann man dann das Geld aus der Tasche ziehen .
Ist ja auch nicht so das son zeug nun unbedingt billig ist. Gibt auch viel Mist für teures Geld zu kaufen.
Und das was wirklich gut ist , ist den meisten zu teuer, gerade wenn sie nur ne deko wollen oder am Anfang ihres hobbys stehen . Kann ich auch verstehen .

Vor ein paar Jahren bin ich zum Bonsaihändler - der hatte immer gute sachen - was ich an diesem Tag vor seiner tür zu stehen sah war genauso ein Mist - genauso wie er in Möbelhäusern oder so verkauft wird- s-form , gepropfte äste, Ficus . Der händler wollte 350,- euro . In den beasgten Geschäften kosteten die Dinger son um die 100 euro;).
Und dann kann man sich mal die Frage stellen : hat der Bonsaifachhändler andere lieferanten als die besagten Möbelhäuser und Gartencentren?
Da kann man sich nicht wundern das viele nicht in den Fachhandel gehen.

LG


LG
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Thomas
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von Thomas »

Zu den Arten:
Für die Unterlage wird halt eine schnellwachsende Art mit evtl. auch rel. großen Bättern genommen und da kommt halt drauf, was auch in Massen verfügbar ist und passenderes Laub hat.

Preise sind halt frei kalkulierbar. Den Wert einer Ware muss jeder selbst einschätzen.
Bonsai unterscheidet sich da kaum von anderen Sachen.
Wenn ich ein gebrauchtes Auto kaufe und keine Ahnung von solchen Sachen habe, nehme ich mir entweder einen Fachmann zum Einkauf mit oder ich laufe Gefahr, im wahrsten Sinne des Wortes Schrott zu kaufen.
Komme ich an einen seriösen Händler, bekomme ich evtl. viele Auto für wenig Geld, andersrum aber auch für viel Geld eine Mogelpackung.
Wenn man da anderen die Schuld gibt, z.B. den Chinesischen Tagelöhnern, die sich über Bonsaifelder quälen, um damit ihr kärgliches Dasen zu verdienen oder den Händlern, die der Staat mit Steuern und Abgaben aussaugt, macht man es sich schon bischen leicht.

Das System des Kapitalismus basiert auf Profit machen beim Preis des Untergangs.
Das müsste jeder inzwischen gemerkt haben.
Wenn nicht, sollte er mal bei einem Herrn Marx nachschlagen, der das umfassend beschrieben hat.
Mir hat man das in der Schule eingetrichtert.
Damals wusste ich nicht , wozu das gut ist.
Jetzt weiß ich es.
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Jupp
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Re: "Fake Bonsai" gekauft, was tun?

Beitrag von Jupp »

Das Wort Fachhändler setzt sich zusammen aus Fach, fachlich - und Händler. Viele davon sind NUR Händler, da sie davon leben wolen/müssen. Da wird verkauft was "Kohle bringt. Fachlich wissen viele dass sie "Schrott" verkaufen, der hierzuland nur ein paar Wochen, vielleicht auch mal eins zwei Jahre hält. Das ist das Geschäft, es wird in Asien, unter Ausbeutung von Tagelöhnern, auf die billigste Art und Weise ein Massenprodukt hergestellt und vertickt. In den USA und in Teilen Eucropas sind Menschen die auf Asienkultur abfahren. Diese glauben dann sich eine Fernöstliche Tradition ins Haus zu holen. Da der Mensch lernresistent ist funktioniert dieser Handel prächtig, denn es wird immer zwei bis dreimal versucht. Der Vorteil: einige asiatische Familien haben was zu essen.
Nachteil: das hat mit Bonsai nichts aber auch rein garnichts zu tun. Der Name Bonsai ist nicht geschützt und jeder kann ihn verwenden. Bonsai ist eine Lebenseinstellung mit der man, will man es richtig betreiben, leben sollte.
Dazu habe ich in meinem Blog schon einiges geschrieben.
http://juppsbonsaiblog.blogspot.de/2010 ... statt.html
http://juppsbonsaiblog.blogspot.de/2011 ... chenk.html
http://juppsbonsaiblog.blogspot.com/
Grüße Jupp (Josef Pfeffer)
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