Container-Wurzelballen entwurzeln für das Umtopfen ????

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paulaner
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Container-Wurzelballen entwurzeln für das Umtopfen ????

Beitrag von paulaner »

Hallo ,

benötige fachliche Hilfe !

Ich habe eine ca. 15 Jahre alte Bergkiefer im 3 l Container aus der Baumschule und würde die jetzt gerne umtopfen in neues Substrat aus Akadama, Bims und etwas Torf.

Die Kiefer steht schon viele Jahre in dem Kunsstoffcontainer und ist entsprechen durchgewurzelt. Mit der Wurzelkralle ist da nicht viel zu machen da die Verwurzelung sehr dicht ist.
Da ich denke dass dieses Thema viele Bonsaianer angeht kann mir vielleicht jemand gute Tipp's geben wie ich vorgehen soll um das Bäumchen etwas zu entwurzeln so dass ich es in neues Substrat umtopfen kann.

Kann ich vielleicht den gesamten Wurzelballen um 2/3 absägen und dann versuchen mit der Wurzelkralle den Restballen auszudünnen ?
Kann ich einenTeil des alten Substrates in dem Ballen belassen und den Rest mit neuem Substrat auffüllen ?

Bedanke mich im voraus für die guten Tipp's.

Schöne Grüße

Harald
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Thomas
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Re: Container-Wurzelballen entwurzeln für das Umtopfen ????

Beitrag von Thomas »

Hallo Harald,
ich kenne Dein Problem und habe dazu unten in den Fachbeiträgen ein paar nette Artikel eingestellt.
Der hier passt da ganz gut:
viewtopic.php?f=10&t=1400&p=9181#p9181

In dem Falle war das eine Mugo in einem 60l-Kübel, völlig durchwurzelt und außen steinhart.

Bei einem Laubbaum würde ich knalhart absägen, bei einer Konifere absolut nicht.
Die wichtigsten Teile ener Konifere sind die weißen Wurzelspitzen.
Dort sitzt alles wichtige, va. das Mycel, was essentiell ist.
Kiefern haben den Vorteil, dass da meist irgendwo in Stammnähe irgend ein kleines Würzelspitzchen da ist.
Wacholder haben diese wichtigen Teile wirklich nur an den allerletzten Enden.
Gehst Du also in so einem Fall mit der Säge ran, entfernst Du quasi alles wichtige und was übrig bleibt entspricht prinzipiell einer Stecklingsbewurzlung.

Wie gesagt Kiefern sind schon nicht so, aber dennoch wurde ich da nur mit Wurzelkralle und Druckspühler rangehen.
Das Ganze mache ich bei Kiefern wenn die Kerzen schon deutlich geschoben haben.
Die Kraft reicht dann , um neue Nadeln zu bringen und in der Folge Energie für die Anwurzlung.
paulaner
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Re: Container-Wurzelballen entwurzeln für das Umtopfen ????

Beitrag von paulaner »

Hallo Thomas,

danke für deine guten Tipp's.
Auf den dargestellten Bildern von der Kiefer sieht man dass nicht mehr viel fein Wurzeln übrig geblieben ist. Ist der Baum eigentlich angewachsen ?

Von dem doch so wichtigen Mykorrhiza ist wohl da auch nicht viel übrig geblieben. Gibt es da keine Probleme wenn kein Mykorrhiza
mehr vorhanden ist ?

Kann ich eigentlich einen Teil vom "alten" Substrat dranlassen und den Rest mit dem neuen "modernen" Substrat auffüllen ?

Ich habe bisher mit Kiefern kein gutes Hänchen gehabt, was meiner Meinung nach meisten auf das Umtopfen bzw. Entwurzeln zurückzuführen ist.

Werde diesmal wohl versuchen etwas vorsichtiger vorzugehen beim Umtopfen in der Hoffnung dass es besser klappt.


Vielen Dank und schöne Grüße

Harald
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Thomas
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Re: Container-Wurzelballen entwurzeln für das Umtopfen ????

Beitrag von Thomas »

paulaner hat geschrieben: Auf den dargestellten Bildern von der Kiefer sieht man dass nicht mehr viel fein Wurzeln übrig geblieben ist. Ist der Baum eigentlich angewachsen ?
Ja ist er, sogar sehr gut.
Von den Wurzel ist sehr viel übrig geblieben, was da angefallen ist an "Abraum" ist v.a. Lehm.
In Lehm hast Du nicht so üppig viel Wurzeln.
paulaner hat geschrieben: Von dem doch so wichtigen Mykorrhiza ist wohl da auch nicht viel übrig geblieben. Gibt es da keine Probleme wenn kein Mykorrhiza
mehr vorhanden ist ?
Mykorrhiza ist mmer vorhanden, auch wenn man sie nicht sieht.
Das habe ich versucht zu erklären.Die sitzt in den weißen Wurzelspitzen und da müssen genug erhalten werden, sonst ist das Stecklingsbewurzlung.
paulaner hat geschrieben: Kann ich eigentlich einen Teil vom "alten" Substrat dranlassen und den Rest mit dem neuen "modernen" Substrat auffüllen ?
Das habe ich ja auch in dem Beitrag beschrieben.
Ich entferne i.d.R. das alte Substrat vorständig.
Eine Handvoll altes Subsrat mit viel Mycel, falls vorhanden, in die Mischung mit rein fördert evtl. die schnellere Regeneration.

Bei Baumschulware it das Anwachsen nicht das Problem, de sind an Kultursubstrat gewöhnt, bei Yamadori muss man sehen, wo die vorher gestanden haben.
Mugos etwa trifft man genauso in sumpfigen Gegenden wie in trockenen Hochgebirgslagen.
Da muss man Substrat , Standort und Gießverhalten entsprechend anpassen.

I.d.R. brauchen Kiefern gut durchlässiges Substrat und vollsonnigen Standort und haben ein
Problem mit zu nasser Kultur.
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