Nachzucht von Ulmus Parvifolia

[airliner]

Das war mein erster Bonsai, den mir meine Mutter gekauft hatte, und seit dem bin ich begeisterter Bonsaifan.
Und obwohl ich absolut unerfahren war(und heute immernoch auf dem Status "Anfänger" rumdümple) sprießen auf einmal(ca. 4-5 Monate nach Erhalt) gleich zwei neue Sätzlinge. Nun stellt sich mir die Frage, ob ich meine Ulmus Parvifolia in ein größeres Gefäß umtopfen soll, und wie lange ich warten soll um die Sätzlinge von der Mutterpflanze zu trenne und was dabei zu beachten ist.

Bräuchte dringenst Hilfe!!!

[Thomas]

Hallo,
was verstehst Du unter Setzlingen.
Ich nehme mal an es sind Wurzelschößlinge, d.h. aus irgend einem unterirdischem Teil sprießt ein Trieb, aber ohne eigene Wurzel, d.h. den müßtest Du erst bewurzeln. Das wiederum kannst Du auch mit jedem abgeschnittenem Ast machen. Ich sehe also keinen rechten Sinn, die dran zu lassen. Zum anderen dauert es Jahre, ehe aus so einem Sämling etwas ordentliches wird.

[airliner]

Aber wie kann denn dieser Sämling bereits kurz nach dem Austreten grün werden und die ersten Blätter entwickeln?
Mein Umlus Parvifolia treibt(da die Schale ein wenig klein ist, ich weiß dass ich ihn noch umtopfen muss) Wurzeln aus, die allerdings braun bis ein wenig schwarz sind?

Ich hatte auch schon einmal versucht aus einem abgeschnittenem Ast einen Wurzeschössling "sprießen" zu lassen, die sind aber leider alle vertrocknet(hab sie ein Schnapsglas mit Wasser gesetzt).
Was hab ich falsch gemacht?

[Holger]

Kein Sämling, ein Steckling!

Die machst Du am besten jetzt, denn es ist kurz vor Johannes, um diese Zeit treiben die Gehölze noch einmal durch.
Einfach einen in diesem Frühjahr gewachsenen Trieb nehmen und abschneiden vom Baum. ALLE BLÄTTER ENTFERNEN, wen Thomas heftig widersprechen wird!. Dabei darauf achten, daß die Knospen in den Blattachseln heile bleiben (sollten sie schon ausgetrieben sein, wirst Du wohl wenig Erfolg haben, dann im Frühjahr auf gleiche Art und Weise versuchen, nur vor dem ersten Austrieb, also im unbelaubten Zustand). Dies steckst Du in ein genügend großes Gefäß, also so ca. 15cm Durchmesser, der sollte tief genug sein. Unten in den Topf machst ein wenig Blumenerde, aber höchstens ein drittel des Topfes! Darüber eine Schicht mit Sand, der nicht zu fein ist, also so bis 0/8er Körnung wäre in Ordnung. Achte darauf, daß die Stecklinge nur im Sand stehen, nicht in der Blumenerde, die ist nämlich zu nährstoffreich, der Steckling würde keine langen Wurzeln brauchen! Im Sand findet er aber nur wenig , er sucht also weiter tiefer und trifft dann auf die Blumerde. Wichtig: Standort: Schatten! Sonne würde die Stecklinge umbringen. Sollten sie austreiben, kannst Du sie etwas heller stellen. Viel, viel Wasser, der Sand darf nie austrocknen! Im Frühjahr kannst Du sie dann, wenn sie gewurzelt haben, vorsichtig umtopfen...

Viel Spaß und vor allem viel Erfolg!

Holger

P.S.. zu 0/8er Sand: das gibt das kleinste und das größte Korn an (also ein Teil ist unter 0mm und ein Teil ist bis 8mm groß, dazwischen nach einer sog. Sieblinie. Den Sand gibt's im Baustoffhandel!

[airliner]

Nun zeigt sich mir ein neues Problem:


Da ich den kleinen Sämling nun gedrahtet habe, steht und gedeiht er besser, nun werden aber zwei, drei Blätter blass, bzw. gelb.

Kann das damit zu tun haben, dass der Sämling der Mutterpflanze "Energie entzieht" um zu wachsen?

[Thomas]

Hallo,
ab damit!!
Was willst Du mit einem Wurzelschößling und wie soll das im Endeffekt aussehen.
Ulmen kannst Du aus Stecklingen ziehen , so viel Du willst. Das ist absolut kein Problem und wurde oben ja schon erklärt. Nur was willst Du damit?
Ehe der einen ordentlichen Stamm entwickelt, muß er viele Jahre im Feld stehen.
Behalte Deinen Baum im Blick und tue alles, damit er optimal gedeiht. Wenn Du weitere Bäume haben willst,
schau Dich nach geeigneterem älterem Material um. Es gibt doch so viel davon.
Übrigens, warum fragst Du überhaupt, wenn Du die Ratschläge ignorierst.

[Gast]

Übrigens, warum fragst Du überhaupt, wenn Du die Ratschläge ignorierst.

Ich ignoriere sie nicht, ich stelle sie nur für mich in frage, ob es nich auch anders geht, so wird ´n schuh draus.






Gruß, airliner

[Thomas]

Andersherum nochmal.
Ich habe z.B. eine Zierquitte, die ich in einem anderen Forumsbeitrag gerade gepostet habe. Da bilden sich ununterbrochen Wurzelschößlinge.
Das ist doch nichts besonderes , sondern stört die Optik und verhindert den Austrieb anderswo, wo es wichtig wäre. Wenn ich eine Zierquitte als Bonsai haben will , gehe ich in ein paar Baumschulen und finde für 5 Euro garantiert etwas, wofür ich mittels Stecklingsvermehrung 3 bis 5 Jahre bräuchte. Man sagt zwar Bonsai ist ein Hobbby für Geduldige, d.h. aber nicht daß man sich verzetteln sollte.